Studenten mit Maske sitzen in einem Raum
APA/AFP
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Bildung

Interesse an Auslandssemestern steigt wieder

Die Zahl der Studierenden, die ein Semester im Ausland verbringt, nimmt wieder zu. Nach einem Einbruch in den beiden vergangenen Semestern gibt es nun wieder mehr Anmeldungen – auch bereits für das Wintersemester.

Für viele gehört ein Studienaufenthalt im Ausland einfach dazu, für einige ist es der Höhepunkt des Studiums. An manchen Hochschulen und Universitäten sind Erasmus-Semester ein fixer Bestandteil des Studienplans.

In Zeiten von Lockdowns, in Phasen, in denen soziale Kontakte beinahe komplett wegfallen und das Studium fast ausschließlich digital stattfindet, sind Auslandssemester weniger interessant für Studierende als sonst.

Kein außereuropäischer Austausch möglich

Corona hat auch den internationalen Austausch unter Studierenden massiv beeinflusst. „Die Anmeldungen für Auslandsemester sind im letzten Jahr stark zurückgegangen, die Zahlen haben sich fast halbiert“, sagt Katharina Devich, Koordinatorin des Erasmus-Programms an der Universität Innsbruck. Das betreffe aber nur den innereuropäischen Austausch. Austauschprogramme außerhalb Europas seien durch die Pandemie beinahe unmöglich geworden, so Devich.

Wieder mehr Anmeldungen

„Derzeit machen über 65 Studierende Auslandssemester an der Universität Innsbruck. Vereinzelt kommen immer noch Studierende an, die das restliche Semester in Innsbruck verbringen wollen“, erklärt Devich. Im Gegenzug studieren von der Universität Innsbruck aktuell etwa 90 Studentinnen und Studenten im Ausland. Und auch für das kommende Wintersemester sind bereits Anmeldungen eingegangen. Über 120 Studierende haben sich für das kommende Studienjahr 2021/22 für den innereuropäischen Austausch angemeldet.

Einführungswochen finden online statt

Auch an der Universität Innsbruck finden die Einführungswochen für Erasmus-Studierende fast ausschließlich online statt. Zur individuellen Beratung stehen aber Einzeltermine zur Verfügung, erklärt Devich. „Freundschaften entstehen digital und werden nach der Pandemie hoffentlich im realen Leben weitergeführt“, so Devich.

Erasmus-Programm wird massiv ausgeweitet

In den kommenden sieben Jahren wird das europäische Erasmus-Programm massiv ausgeweitet. Europaweit steht ein Budget von 26 Milliarden Euro für Bildung, Jugend und Sport zur Verfügung – 500 Millionen davon gehen an Österreich. Außerdem soll durch eine neue App der Auslandsaufenthalt künftig leichter zu planen sein. Ziel der EU ist es, schrittweise alle organisatorischen Schritte eines Erasmus-Aufenthalts über diese App abwickeln zu können, erklärt Devich. Ergänzt werde die App durch Erfahrungsberichte und Tipps anderer Studierender, dadurch soll auch der persönliche Austausch forciert werden.