SZentrum Schwaz, Menschen warten auf die Impfung
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Coronavirus

Andrang von Nichtberechtigten bei Impfaktion

Bei der Massenimpfung für den Bezirk Schwaz haben die Verantwortlichen auch mit dem Andrang von Menschen zu kämpfen, die gar nicht im Rahmen der Aktion dazu berechtigt sind. Bei der Impfstraße in Schwaz gab es immer wieder Versuche, doch an eine CoV-Impfung zu kommen.

Nach dem Abschluss der zweiten Teilimpfung im Bezirk Schwaz am Dienstagabend werden dort rund 42.000 Menschen im Rahmen der Massenimpfung gegen das Coronavirus immunisiert sein. Wie Gerd Delazer, Koordinator der Schwazer Impfstraße erklärte, würden sich aber auch Nichtberechtigte unter die Wartenden mischen.

Man habe das Problem, dass Menschen anrufen oder auch plötzlich dastehen, die eine Impfung wollen und bisher noch keine bekommen haben, so Delazer im ORF Tirol-Interview. Diese Menschen könnten im Zuge der Sonderaktion aber leider nicht geimpft werden, weil das in den Vorgaben das Landes so nicht vorgesehen sei.

Impfwillige aus anderen Bezirken werden weggeschickt

Wer keinen Impftermin habe, werde aber wieder weggeschickt, betonte der Koordinator. Es seien Impfwillige aus allen Landesteilen bereits in der Schwazer Impfstraße erschienen, so etwa aus Innsbruck oder sogar aus dem Bezirk Landeck. Manche würden dabei mit allen Mitteln versuchen, dass sie bei der Impfung drankommen: „Die Leute sind da recht kreativ. Es geht bis zu falschen SMS, die sie unseren Mitarbeitern vorweisen“, sagte Delazer. So wurden bereits Screenshots von SMS-Zuweisungen für andere Impfberechtigten vorgezeigt. Andere würden behaupten, von einer anderen Impfstelle nach Schwaz zugewiesen worden zu sein.

SZentrum Schwaz, Menschen warten auf die Impfung
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Neben den Impfberechtigten mischten sich auch Menschen ohne Impftermin unter die Wartenden in Schwaz

Bis zu 50 derartige Fälle seien in Schwaz in der Warteschlange gestanden, sagte der Koordinator der dortigen Impfstraße. Gerade am letzten Tag der zweiten Teilimpfung im Zuge der Sonderaktion seien wieder Menschen unberechtigt bei der Impfstraße vorstellig geworden. Man habe bereits über Facebook informiert, dass es mit dieser Methode keine Chance gebe. Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Schwazer Impfstraße sei es sehr mühsam, die Versuche abzuwehren, so Delazer.

Massenimpfung zur Bekämpfung des Südafrika-Virus

Die Sonderimpfaktion für den Bezirk Schwaz war initiiert worden, weil sich dort zu Jahresbeginn die südafrikanische Variante des Coronavirus besonders stark ausbreitete. Die EU stellte dafür eine Sondertranche mit 100.000 BioNTech/Pfizer-Impfdosen im Rahmen einer wissenschaftlichen Studie zur Verfügung. Das führte zu einer hohen Impfrate im Bezirk, in dem die Zahl der aktiven Coronavirus-Fälle zuletzt stark sank. Das Südafrika-Virus spielte zuletzt nur mehr eine untergeordnete Rolle. Unter den mehr als 2.000 CoV-Fällen in Tirol gab es mit Stand Dienstag nur mehr zehn Verdachtsfälle auf die südafrikanische Variante.