Tafel im Skigebiet Hochgurgl Obergurgl
Hermann Hammer
Hermann Hammer
Wirtschaft

Totaler Ausfall in manchen Skigebieten

Besonders von Ballungszentren entfernt liegende Skigebiete hat die heurige Wintersaison hart getroffen. Neben den Touristen haben auch die heimischen Skigäste weitgehend gefehlt. Ein Beispiel ist Obergurgl-Hochgurgl im hinteren Ötztal, wo es einen Totalausfall gab.

Alban Scheiber ist Mitbetreiber des Skigebietes mit 14 Liftanlagen, sowie von zwei Hütten im Skigebiet von Obergurgl-Hochgurgl und von zwei Hotels. Er zieht eine ernüchternde Bilanz: Noch so eine Saison würde das Skigebiet nicht verkraften, man habe 100 Prozent weniger Geschäft gehabt. Es seien nicht nur die Lifteinnahmen und die Hütten, sondern hauptsächlich die Hotellerie, „wenn man überlegt, dass wir 600.000 Nächtigungen haben. Wir leben hier herinnen nur vom Tourismus, was soll man sonst auf 2.000 Metern für Geschäfte machen?“

Sessellifte im Skigebiet Hochgurgl Obergurgl
Hermann Hammer
In Obergurgl und Hochgurgl lebt man praktisch ausschließlich vom Tourismus

Beste Schneelage und kein Betrieb

Immer wieder hatte man gehofft, doch noch öffnen zu können um mit den Einnahmen wenigstens die Fixkosten zu decken. Doch die Verluste wären zu hoch gewesen, man habe unter großem Aufwand beschlossen, die Saison endgültig abzusagen. Und das bei heuer bester Schneelage weit bis in den Mai hinein, ist sich Alban Scheiber sicher. Alle 14 Tage müsse man die Gäste anschreiben, dass sie doch nicht kommen können. Es sei auch in großer administrativer Aufwand mit den Buchungen und Absagen oder auch mit den Zulieferfirmen. Der hundertprozentige Ausfall sei sehr schmerzhaft, so Scheiber.

Kritik an nicht eingelösten Versprechen

Auch wenn kein Lift in Betrieb war – trotzdem beliefen sich allein die Stromkosten im Skigebiet auf 60.000 Euro pro Monat. Demgegenüber gab es keine Einnahmen und zahlreiche Mitarbeiter mit fehlender Perspektive. Nun warte man in Obergurgl-Hochgurgl auf die Ausgleichszahlungen. Was die Hotellerie und Gastronomie betreffe, habe man noch keinen Cent bekommen. „Wenn die Regierung dasteht und sagt, man bekommt 80 Prozent, also wir haben davon nichts gespürt, ein bisschen unlustig ist das schon für uns“, so Scheiber.