2018 startete das Institut für Ökologie der Universität Innsbruck ein österreichweites Pilotprojekt: das Viel-Falter Tagfalter Monitoring. Zusammen mit engagierten Freiwilligen werden Schmetterlinge systematisch an mittlerweile 200 Standorten beobachtet. 12.406 Individuen sind in den letzten drei Jahren beobachtet worden.

Schmetterlinge als Indikatoren für Artenvielfalt
Die Erhaltung der biologischen Vielfalt stellt eine der größten globalen Herausforderungen für das 21. Jh. dar und ist von existentieller Bedeutung für das Leben und Wohlergehen der Menschheit. Schmetterlinge und insbesondere Tagfalter eignen sich sehr gut als Indikatoren zum Biodiversitäts-Monitoring in Kulturlandschaften, erklärt Johannes Rüdisser, Biodiversitätsforscher an der Universität Innsbruck. Obwohl das Insektensterben in den vergangenen Jahren immer wieder breite mediale Aufmerksamkeit gefunden hat, wissen wir über die Verbreitung und insbesondere die Entwicklung des Bestands der meisten Insekten viel zu wenig. Das Viel-Falter Tagfalter-Monitoring leistet hier Pionierarbeit.
Von Kohlweißling bis Schachbrettfalter
Die Arten mit den meisten beobachteten Individuen waren in Tirol der Kleine Kohlweißling (Pieris rapae), gefolgt vom Großen Ochsenauge (Maniola jurtina) und dem Hauhechelbläuling (Polyommatus icarus). Der Kleine Kohlweißling war an 77 Prozent der Standorte zu finden und somit auch die am weitesten verbreitete Art in Tirol.

Auch streng geschützte Arten wurden im Zuge des Viel-Falter Tagfalter-Monitorings beobachtet: Dabei handelt es sich in Tirol um den Apollofalter (Parnassius apollo), den Goldenen Scheckenfalter (Euphydryas aurinia), den Schwarzfleckigen Ameisen-Bläuling (Phengaris arion) sowie den HochmoorBläuling (Agriades optilete) den Alpen-Perlmutterfalter (Boloria thore), den Hochmoorgelbling (Colias palaeno), den Schachbrettfalter (Melanargia galathaea), den Roten Scheckenfalter (Melitaea didyma) und den Blauäugigen Waldportier (Minois dryas).
Freiwillige Schmetterlingserheber gesucht

Neue Freiwillige, die an dem Tagfalter-Projekt teilnehmen möchten, seien willkommen, heißt es von der Universität Innsbruck. Seit März steht auch ein Online-Kurs für Interessierte gratis zur Verfügung. Darin findet sich Wissenswertes rund um das Biodiversitäts-Monitoring, über die Erhebungsmethoden sowie Hintergründe und Methodik im Bestimmen der Schmetterlinge.