Die ersten Ausstellungen können ab sofort besucht werden. Bis zum Jahresende erwartet Interessierte eine breite Palette an Besuchsmöglichkeiten und Veranstaltungen in den drei Regionen.
Die Geschichte der Mobilität
„Trotz der pandemiebedingten Einschränkungen für die Kulturszene setzen die Museen der Europaregion im Museumsjahr 2021 ein starkes Ausrufezeichen", erklärten Landeshauptmann Günther Platter und Landesrätin Beate Palfrader (beide ÖVP=.
Über 60 Museen an 70 Standorten zeigen die facettenreiche Geschichte und Entwicklung der alpinen Mobilität in Tirol, Südtirol und dem Trentino. Gleich mehrere Museen beleuchten die verkehrstechnische Erschließung der einst unzugänglichen Alpen und deren Auswirkungen auf die heutige Zeit.
Harte Zeiten für Arbeitsmigranten
Die Tiroler Landesmuseen widmen sich im Zeughaus und im Tiroler Volkskunstmuseum dem Eisenbahnbau im 19. Jahrhundert. Ausgehend von der heutigen Eisenbahnromantik werden die damals harten Bedingungen vor allem der Arbeitsmigranten aus dem Trentino beleuchtet und deren heute vergessene Konflikte mit der lokalen Bevölkerung und damit zusammenhängende politische Spannungen thematisiert.
Einblick in die Gegenwart und die Zukunft des Bahnverkehrs zwischen Nord und Süd geben die BBT-Tunnelwelten in Steinach am Brenner, wo derzeit das größte Tunnelprojekt für eine moderne neue Schienenverbindung durch die Alpen – der Brenner-Basistunnel – realisiert wird. Auch Ausstellungen in Lienz, Jenbach oder Oberhofen thematisieren die Vielfalt des Eisenbahnwesens in der Europaregion.
Blick auf historische Straßen
Viel weiter zurück reicht die Geschichte einiger Straßenverbindungen, die im Museumsjahr in den Fokus rücken: Schloss Landeck widmet sich mit Partnermuseen in Südtirol der wichtigsten Nord-Süd-Achse in römischer Zeit, der Via Claudia Augusta. Mehr über die Geschichte der Timmelsjochstraße erfahren Besucherinnen und Besucher im Museum Hinter Passeier, das Ballhaus Imst macht die Straßenverbindung ins Lechtal zum Thema. Und damit auch deren Auswirkungen auf den gesellschaftlichen und kulturellen Austausch unserer Landesteile.
Verkehr für regen Austausch, aber auch Belastungen
Die Vernetzung durch Straßen und Bahnen ist die Basis für den kulturellen Austausch zwischen den Regionen. Bereichernd einerseits, aber im Laufe der Zeit auch mit Belastungen, Konflikten und Gefahren verbunden. Auf eine museale „Pilgerreise“ geht auch das Diözesanmuseum Brixen zusammen mit dem Augustinermuseum Rattenberg und dem Rablhaus Weerberg, wenn sie nach sich verändernden religiösen Praktiken wie dem Wallfahren fragen. Über Tirol und Europa hinaus blickt das Museum der Völker in Schwaz und sucht nach kartografischen Darstellungen aus anderen Kontinenten.
Weitere Ausstellungen widmen sich etwa der Veränderung des Dialekts, dem fahrenden Volk der Jenischen, dem Transport von Waren in den Bergen von der Steinzeit bis in die Gegenwart, dem industriellen Bergbau, historischen Fortbewegungsmitteln und nicht zuletzt den Auswirkungen, die der Tourismus auf Tirol hatte und nach wie vor hat.
Das Euregio Museumsjahr 2021 startet mit einem Auftaktwochenende am 29./30. Mai in Innsbruck. Bereits ab sofort können die ersten Ausstellungen besichtigt werden.