Hammerflügel von Johann Georg Gröber
TLM/Daniel Jarosch
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Kultur

Landesmuseum erwirbt historischen Flügel

Die Tiroler Landesmuseen (TLM) haben aus Privatbesitz einen Hammerflügel des Tiroler Klavierbauers Johann Georg Gröber erworben. Gröber gilt als bedeutendster Tiroler Klavierbauer in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts.

Wie die Tiroler Landesmuseen in ihrer Aussendung am Mittwoch anmerkten, sind die Instrumente von Johann Georg Gröber (1775-1849) in führenden Sammlungen weltweit vertreten und wegen ihrer handwerklichen Qualität und ihrer Klangschönheit gefragt.

Der Flügel, den die Tiroler Landesmuseen aus Privatbesitz erwarben, weist demnach alle Merkmale von Gröbers Können auf. Er wurde in neuerer Zeit nie restauriert und ist in den wesentlichen Teilen original und sehr gut erhalten.

Klavier wurde rund um das Jahr 1815 gebaut

Das Museumsstück ist eines der frühesten noch erhaltenen Klaviere Gröbers. Die Ausstattung mit sechs Pedalen lasse auf eine Entstehungszeit um das Jahr 1815 schließen, so die TLM. Eines der Pedale löst den sogenannten „Janitscharenzug“ aus, wodurch ein perkussiver Klang erzeugt wird, der die Schlaginstrumente – Trommeln, Becken – der sogenannten „türkischen Musik“ nachahmt.

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Hammerflügel von Johann Georg Gröber
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Durch einen Hebel wird beim Tastendruck ein kleines Hämmerchen gegen die Saite katapultiert und lässt sie erklingen – daher die Bezeichnung „Hammerflügel“
Hammerflügel von Johann Georg Gröber
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Hammerflügel von Johann Georg Gröber
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Hammerflügel von Johann Georg Gröber
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Entwicklungen beim Bau schritten schnell voran

Ein weiterer Hammerflügel Gröbers, der sich seit Jahrzehnten im Eigentum der Tiroler Landesmuseen befindet und erst kürzlich grundlegend restauriert wurde, repräsentiert einen späteren Typus. Er wurde um 1830 gebaut und unterscheidet sich deutlich von dem nun erworbenen Instrument.

Hammerflügel von Johann Georg Gröber
TLM
Hammerflügel von Johann Georg Gröber

Das zeige, wie schnell die Entwicklungen im Klavierbau in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts voranschritten. Beiden gemeinsam ist die herausragende Qualität der Furnier- und Tischlerarbeiten, die ein Markenzeichen Gröbers darstellt, so die TLM.

International bedeutender Tiroler Instrumentenbauer

Johann Georg Gröber wurde in Pettneu am Arlberg geboren und ging 1802 nach Wien, um beim renommierten Klavier- und Orgelbauer Ignaz Kober das Klavierbauerhandwerk zu lernen. Nach drei Jahren Lehrzeit gründete Gröber in Innsbruck seine eigene Werkstatt und war dank der hohen Qualität seiner Instrumente von großer Bedeutung für die Entwicklung des Klaviers in Tirol.