Wie die Tiroler Landesmuseen in ihrer Aussendung am Mittwoch anmerkten, sind die Instrumente von Johann Georg Gröber (1775-1849) in führenden Sammlungen weltweit vertreten und wegen ihrer handwerklichen Qualität und ihrer Klangschönheit gefragt.
Der Flügel, den die Tiroler Landesmuseen aus Privatbesitz erwarben, weist demnach alle Merkmale von Gröbers Können auf. Er wurde in neuerer Zeit nie restauriert und ist in den wesentlichen Teilen original und sehr gut erhalten.
Klavier wurde rund um das Jahr 1815 gebaut
Das Museumsstück ist eines der frühesten noch erhaltenen Klaviere Gröbers. Die Ausstattung mit sechs Pedalen lasse auf eine Entstehungszeit um das Jahr 1815 schließen, so die TLM. Eines der Pedale löst den sogenannten „Janitscharenzug“ aus, wodurch ein perkussiver Klang erzeugt wird, der die Schlaginstrumente – Trommeln, Becken – der sogenannten „türkischen Musik“ nachahmt.
Entwicklungen beim Bau schritten schnell voran
Ein weiterer Hammerflügel Gröbers, der sich seit Jahrzehnten im Eigentum der Tiroler Landesmuseen befindet und erst kürzlich grundlegend restauriert wurde, repräsentiert einen späteren Typus. Er wurde um 1830 gebaut und unterscheidet sich deutlich von dem nun erworbenen Instrument.
Das zeige, wie schnell die Entwicklungen im Klavierbau in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts voranschritten. Beiden gemeinsam ist die herausragende Qualität der Furnier- und Tischlerarbeiten, die ein Markenzeichen Gröbers darstellt, so die TLM.
International bedeutender Tiroler Instrumentenbauer
Johann Georg Gröber wurde in Pettneu am Arlberg geboren und ging 1802 nach Wien, um beim renommierten Klavier- und Orgelbauer Ignaz Kober das Klavierbauerhandwerk zu lernen. Nach drei Jahren Lehrzeit gründete Gröber in Innsbruck seine eigene Werkstatt und war dank der hohen Qualität seiner Instrumente von großer Bedeutung für die Entwicklung des Klaviers in Tirol.