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Verkehr

Neue Lkw-Verbote: Polizei straft rigoros

Seit Beginn des laufenden Jahres sind in Tirol verschärfte Lkw-Fahrverbote in Kraft. Seitens der Exekutive wurden diese im ersten Quartal streng kontrolliert. In knapp 3.000 Fällen wurden Lkw-Lenker zum Teil saftig zur Kassa gebeten.

Noch haben sich offenbar die verschärften Lkw-Fahrverbote in Tirol nicht bei allen Transportfirmen bzw. Lenkern herumgesprochen, wundert sich der Leiter der Verkehrsabteilung in der Landespolizeidirektion, Markus Widmann. Vor allem Lkws aus Osteuropa hätten im ersten Quartal häufig gegen die neuen Bestimmungen verstoßen.

Löwenanteil betrifft Verstöße gegen Nachtfahrverbot

Täglich sind die Exekutivbeamten der Verkehrsabteilung mit Lkw-Kontrollen beschäftigt – sei es an den Kontrollstellen in Radfeld, Kundl oder am Brenner oder auch im fließenden Verkehr. Wegen Verstößen gegen das verschärfte Nachtfahrverbot wurden seit Jahresbeginn 1.260 Übertretungen geahndet.

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Nicht nur hier in den Kontrollstellen sondern auch im Fließverkehr wird kontrolliert

Seit heuer dürfen de facto nur noch ganz moderne, schadstofffreie bzw. äußerst schadstoffarme Lkws während der Nachtstunden unterwegs sein.
Ganzjährig besteht seit heuer zudem ein Fahrverbot für Lkws älterer Klassen – mit ebenfalls reduzierten Ausnahmen. Knapp 600 Anzeigen gab es im ersten Quartal in Bezug auf dieses Euroklassenfahrverbot.

Ebenfalls kontrolliert wird von der Polizei das Sektorale Lkw-Fahrverbot, das den Transport bestimmter Güter wie Abfälle, Stahl, Papier etc. verbietet. Hier gab es 299 festgestellte Übertretungen. 682 Lenker hatten ihr Fahrzeug zudem im Bezug auf die Abgasklasse nicht korrekt gekennzeichnet.

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Bei Lenkern aus Ländern ohne Nachverfolgungsabkommen wird eine Kaution einghoben

Empfindliche Strafen für Lenker

Bei Verstößen gegen die geltenden Bestimmungen folgt entweder eine Anzeige bei der jeweiligen Bezirkshauptmannschaft oder die sofortige Bezahlung einer Kaution. Diese betrage in der Regel 500 Euro, so Widmann und wird bei Lenkern fällig, die aus Ländern kommen, mit denen Österreich kein dementsprechendes Nachverfolgungsabkommen abgeschlossen hat. Die eingenommenen Strafgelder fließen übrigens in die Kasse des Landes Tirol.

Etliche müssen wieder umkehren

Weder bei den Strafen noch was die Weiterfahrt betrifft, gibt es laut Widmann seitens der Polizei Verhandlungsspielraum. Werden Übertretungen in Sachen Euroklasse festgestellt, so müsse der betroffene Lenker nicht nur mit einer Anzeige oder Strafe rechnen, sondern er muss auch wieder umkehren. Es sei denn, der Weg bis zur Ausreise ins Zielland ist kürzer als der Weg zurück zur Herkunftsgrenze.