Stehende Lifte Ischgl
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Wirtschaft

CoV-Skisaison bescherte vielen dickes Minus

Viele Skigebiete haben nach den Osterfeiertagen die heurige Skisaison beendet. Die Bilanz fällt bei den meisten mehr als durchwachsen aus. Während große Skigebiet wie Ischgl oder Obergurgl erst gar nicht aufsperrten, waren kleinere Skigebiete nicht unzufrieden.

Viele Einheimische genossen den heurigen Winter auf größtenteils leeren Pisten. Lange Schlangen vor Liften oder volle Parkplätze gab es in Tirols Skigebieten diesen Winter fast nie. Der fehlende Tourismus wurde für viele Liftbetreiber aber zur Härteprobe und besorgte vielen herbe Verluste bei den Einnahmen.

1.000 statt 20.000 auf der Piste

Relativ deutlich zeigte sich die Ausnahmesituation vergangenes Wochenende in Fiss. Durchschnittlich 1.000 Skifahrerinnen und Skifahrer waren an den Osterfeiertagen dort anzutreffen. Normalerweise sind es bis zu 20.000 Wintersportler, die in Fiss täglich am Berg sind.

Skipiste frisch präpariert
Stefan Klotz
Leere Pisten freuten diesen Winter die Einheimischen – breiteten Liftbetreibern aber finanzielle Sorgen

„Wirtschaftlich ist und bleibt es eine große Herausforderung. Wir haben drei Prozent des normalen Umsatzes gemacht. Unsere Infrastruktur und unsere Serviceleistungen sind auf ein größeres Volumen ausgelegt“, sagte der Geschäftsführer der Fisser Bergbahnen, Benny Pregenzer im Gespräch mit dem ORF Tirol. In Zukunft sei man auf Gäste angewiesen, ansonsten könne man nicht überleben, so Pregenzer.

Ischgl: Pisten wären bereit gewesen

Hohe Kosten aber gar keine Einnahmen gab es in diesem Winter in Ischgl. Bis Mitte März wurden dort fast täglich die Pisten präpariert. Man hatte gehofft, dass die Einreise für Gäste rund um Ostern doch noch möglich wird. Die Lifte gingen aber in diesem Winter nie in Betrieb – mehr dazu in Ischgl sagt Wintersaison nun ganz ab. „Unser Hauptgeschäft ist die Wintersaison. Wenn eine Wintersaison zu 100 Prozent ausfällt, dann sind damit natürlich auch riesige Einnahmenausfälle verbunden“, sagte Günther Zangerl, Vorstand der Silvretta-Seilbahn AG.

Pistenmaschine Ischgl
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In Ischgl wurden die Pisten präpariert – die Skisaison blieb aber aus

Glungezer konnte sich auf Einheimisch verlassen

Am Glungezer bei Tulfes hätte die Skisaison eigentlich am Dienstag beendet werden sollen, der Betrieb wurde aber noch einmal bis Sonntag verlängert. Das sei laut Walter Höllwarth, dem Geschäftsführer der Glungezerbahn, auch ein kleines Dankeschön an die Einheimischen. „Mich hat überrascht, dass wir heuer trotzdem fast den gleichen Umsatz wie im Vorjahr hatten“, so Höllwarth. Auch in gewöhnlichen Wintersaisonen ist das Skigebiet aber zu einem großen Teil von Einheimischen besucht. Die fehlenden Touristeinnen und Touristen sind dort also kaum ins Gewicht gefallen.