Beim Wiederaufbau Japans nach dem Zweiten Weltkrieg halfen England und die USA. Das Stromnetz wurde aber deshalb je nach Region in zwei verschiedenen Systemen aufgebaut. Das habe die Arbeit der Tiroler jedoch deutlich erschwert, sagte Elektrotechniker Andreas Bischofer aus Reith im Alpbachtal. Der Auftrag an die Tiroler lautete, eine Schaltanlage zu bauen, die universell eingesetzt werden kann.
Japan habe zwar viel Know-how bei Großkraftwerken, kleine Anlagen seien dort allerdings so gut wie unbekannt, erklärte der Osttiroler Maschinenbauer Bernhard Unterlercher aus Hopfgarten in Defereggen: „Durch die Fukushima-Krise ist auch in Japan das Bestreben da, erneuerbare Energie einzusetzen und entsprechend Anlagen zu bauen und in Betrieb zu nehmen.“

Es gebe in Japan viele Reisfelder, und damit verbunden seien Bewässerungsanlagen und – kanäle weit verbreitet. Auch Druckrohrleitungen seien teilweise vorhanden. Nun hätten die Japaner genau dafür Anlagen gesucht, so Unterlercher.
Karaoke-Singen als Türöffner nach Japan
Die beiden Tiroler Unternehmen haben jahrelange Erfahrung im Bau von Kleinkraftwerken. Das Geschäft bahnte ein Bekannter beim Karaoke-Singen in Japan an, erinnerte sich Bernhard Unterlercher.
Geschäftsanbahnung beim Karaoke-Singen
Japaner auch an Detailwissen interessiert
Sprache, Mentalität und Entfernung hätten das Geschäft zwar erschwert, aber nicht unmöglich gemacht, so Unterlercher. Die Japaner seien sehr genau, man müsse ihnen manche Sachen drei- bis viermal erklären, bis sie es komplett verstehen würden.

Der Bau und die Abwicklung des Projekts dauerten drei Jahre.