Abgase kommen aus einem Auspuff eines VW Golf 2.0 TDI
APA/zb/Patrick Pleul
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Wissenschaft

Mehr Verkehr: Luft ist wieder schlechter

Eine Studie der Uni Innsbruck zeigt jetzt, dass vor allem die Auswirkungen des Verkehrs lange unterschätzt wurden. Während des ersten Lockdowns waren nur wenige Autos unterwegs – die Luftqualität verbesserte sich. Ein Jahr später ist davon wenig zu spüren.

Der Transit rollt, Pendlerinnen und Pendler sind unterwegs – im Stadtverkehr staut es sich. Vor einem Jahr war das noch deutlich anders, viele Straßen in Innsbruck schienen wie leer gefegt. Damals sind die Schadstoffwerte stark gesunken, erklärte Christian Lamprecht, Atmosphärenwissenschafter an der Universität Innsbruck: „Als sich der Verkehr reduziert hat, sind parallel dazu die Stickoxidflüsse in der gleichen Größenordnung weniger geworden.“

Besonders in der Tiroler Landeshauptstadt sei der Anteil der Stickoxide also sehr vom Verkehr abhängig. Er sei dort für bis zu 90 Prozent der Belastung verantwortlich. Das zeige sich ganz deutlich in den Messbereichen, so der Experte.

Effekt nur von kurzer Dauer

In der Luft sind vor einem Jahr also deutlich weniger der schädlichen Stickoxide nachgewiesen worden. Im Kampf gegen den Klimawandel helfe das aber nur bedingt, so Lamprecht: „Gerade Stickoxide sind sehr kurzlebige Gase. Wenn man ihre Quellen also entfernt, sieht man relativ rasch Ergebnisse. Sobald der Verkehr aber wieder zurückkommt und die Abgase wieder in der Atmosphäre landen, steigt der Pegel wieder rasch an.“

Kurzzeitige Besserungen der Stickoxidbelastung würden sich also nicht nachhaltig auf das Klima auswirken, zeigte sich der Wissenschafter überzeugt. Um hier eine Verbesserung zu erzielen, bräuchte es längerfristige und nachhaltigere Lösungen.