Bischof Hermann Glettler
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Religion

Bischof fordert erneut Flüchtlingsaufnahme

In seiner Osterbotschaft ruft Bischof Hermann Glettler auf, das Osterfest als Unterbrechung des beschwerlichen Pandemie-Alltags zu nutzen und wieder aus dem Glauben an die Auferstehung zu leben. Glettler setzt sich dafür ein, dass die Bundesregierung die Aufnahme von Flüchtlingen aus Lesbos gestattet.

Glettler appellierte an die Bundesregierung, sich entschieden für jene einzusetzen, die Hilfe brauchen. „Wir brauchen wieder mehr Verantwortungsbewusstsein und mehr Solidarität“, sagte Bischof Hermann Glettler, die Corona-Pandemie könne nur in einem guten Miteinander bewältigt werden.

Verbunden bleiben trotz Abstands

„Ich denke zurück – vor einem Jahr, was war da für ein Geist der Aufmerksamkeit, auch der Wertschätzung! Vielleicht müssen wir zurück zu diesem ursprünglichen Geist, mit dem wir das Coronajahr eins begonnen haben, leben wir doch mit einer geistvollen österlichen Normalität!“ Die bestehe derzeit darin, den gebotenen Abstand einzuhalten, einander aber verbunden zu bleiben und sich gegenseitig zu ermutigen und zu bestärken.

Glettler: „Familien brauchen mehr Unterstützung“

Die Bundesregierung rief Bischof Glettler auf, darauf zu achten, dass in der Krise niemand auf der Strecke bleibe, auch Familien bräuchten mehr Unterstützung. „In der Corona-Akutphase und in all diesen den Auf-und-Abs der Lockdowns haben wir gesehen, wie wichtig Familien sind. Sie sind eigentlich die Start-Ups für die Kirche, für die Gesellschaft, aber sie brauchen auch ein neues Lobbying, vielfältige Unterstützung, soziale, wirtschaftliche, finanzielle Unterstützung, damit sie ihren vielfältigen Aufgaben nachkommen können.“

Flüchtlingselend nicht zur Normalität erklären

Die Solidarität dürfe sich aber nicht nur auf das eigene Land beschränken, es sei höchste Zeit, den auf Lesbos gestrandeten Flüchtlingen zu einem menschwürdigen Leben zu verhelfen. „Die 100 Familien, von denen ich schon so lange spreche, sind noch nicht aufgenommen. Es ist doch einfach humanitärer Anstand, dass man sagt, da muss sich was ändern! Wir können nicht dieses Flüchtlingselend einfach zur Normalität erklären“, meinte Bischof Glettler in seiner Osterbotschaft.