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Hermann Hammer
Hermann Hammer
Chronik

Internetbetrug in Landeck und Achenkirch

Wie die Polizei bekannt gab, sind Frauen im Tiroler Ober- und Unterland Opfer von Internetbetrügern geworden. Die Täter brachten die Betroffenen mit Geschichten rund um angebliche Postsendungen dazu, jeweils fünfstellige Eurobeträge zu bezahlen.

Eine 60-Jährige aus Landeck wurde im Mai letzten Jahres zum ersten Mal von den unbekannten Tätern über einen Internet-Nachrichtendienst kontaktiert. Ihr Chatpartner gab sich als vermeintlicher US-Soldat aus, welcher in Syrien stationiert sei, und erschlich sich so in mehreren Schriftwechseln das Vertrauen des späteren Opfers. Der Kontakt ging über Monate bis zum März des heurigen Jahres.

Die Täter gaben schließlich an, der Frau ein Paket mit Geld schicken zu wollen, welches im Rahmen des Auslandseinsatzes erwirtschaftet worden sei. Um die angebliche Paketannahme zu ermöglichen, brachten sie die Frau dazu, mehrere Überweisungen auf ausländische Konten zu tätigen. Der versprochene Geldbetrag kam nie an. Der Frau entstand ein Schaden im hohen fünfstelligen Eurobereich.

Falscher „Arzt“ mit ähnlicher Masche

Auch in Achenkirch kam es zu einem ähnlichen Betrug: Bereits im November 2020 hatte eine 76-Jährige über das Internet einen angeblichen Arzt kennengelernt. Im Laufe der folgenden Chats habe dieser die Frau gebeten, ein Paket für ihn zu übernehmen. Das Paket sei einer Spedition übergeben worden, welche in weiterer Folge von der Frau unter Angaben verschiedener Gründe immer wieder Teilzahlungen verlangte. Dadurch entstand der Frau ebenfalls ein Schaden im oberen 5-stelligen Eurobereich.

Hände und Handy
ORF
Auch eine App mit Schadsoftware ist derzeit im Umlauf

Polizei warnt vor gefährlicher App

Die Tiroler Polizei warnt auch vor einer Betrugsmasche über ein Online-Verkaufs-Portal: Dabei erhielten Menschen, die dort Gegenstände zum Verkauf angeboten hatten, eine vermeintliche SMS von diesem Online-Portal. Den Verkäufern wurde darin suggeriert, dass jemand eine Anzahlung für den Artikel tätigte. Durch den beigefügten Link wurde der Verkäufer auf eine „nachgemachte“ Website umgeleitet und aufgefordert, eine neue Version der Verkaufs-App herunter zu laden. Diese beinhalte jedoch eine Schadsoftware, die von den Bankkonten Abbuchungen ins Ausland durchführe, hieß es.

Die Polizei empfiehlt, als Verkäufer vorsichtig zu sein, wenn man eine SMS mit Aufforderung erhalte. Man solle die verlinkte Adresse der Website manuell in seinen Browser eingeben und sich überzeugen, ob ein App-Download wirklich nötig sei. Im Schadensfall rät sie, eine Anzeige bei der nächsten Polizeidienststelle zu erstatten.