Bei dem Felssturz in der Nacht auf Freitag blieb es mit viel Glück bei Sachschaden, verletzt wurde niemand – mehr dazu in Tonnenschwerer Fels schlug in Haus ein. Beim Lokalaugenschein des Landesgeologen wurde keine akute Gefahr für weitere Gesteinsabbrüche aus der Felswand oberhalb des Neustifter Ortsteils Scheibe festgestellt. Trotzdem blieb die darunterliegende Straße vorerst gesperrt, ebenso wie die evakuierten Häuser.

Noch am Freitag fuhren Bagger auf, um einen provisorischen Schutzdamm zu errichten. Er soll für Sicherheit sorgen, bis die von dem tonnenschweren Felsblock beschädigten Steinschlagschutznetze wieder repariert sind. Wie Ivo Schreiner von der Wildbach- und Lawinenverbauung erklärte, könnte der meterhohe Erdwall nach Ostern bereits fertig sein. Damit sollten die betroffenen Häuser wieder bewohnbar sein.

Latente Steinschlaggefahr in dem Bereich
Die Felssturz- und Steinschlaggefahr in dem Bereich sei schon seit Langem bekannt, so Landesgeologe Roman Außerlechner. Deshalb seien auch umfangreiche Schutzbauten mit Steinschlagnetzen errichtet worden. Im konkreten Fall habe sich aber ein besonders großer Felsen mit einem Volumen von einigen Kubikmetern gelöst.

Der Felsen habe aufgrund seiner Scheibenform dann derart an Fahrt aufgenommen, dass er die Schutznetze durchschlagen konnte, so der Experte. Die Steinschlagnetze sollen jetzt wieder hergestellt werden. Nach aktueller Einschätzung ist ein ähnlich großer Felsabbruch vorerst nicht mehr zu erwarten. Bis zur Sanierung der Stahlnetze soll der provisorische Erddamm den Schutz der darunterliegenden Bereiche gewährleisten.