Kläranlage
Georg Hochmuth/APA
Georg Hochmuth/APA
Coronavirus

Abwasser-Monitoring belegt mehr CoV-Fälle

Die Daten aus dem Abwasser-Monitoring zeigen weiter steigende Belastungen mit Coronaviren. Derzeit seien täglich etwa viermal so viele positive PCR-Testergebnisse zu verzeichnen wie noch Mitte Februar, teilte das Land in einer Aussendung mit.

Im Frühjahr 2020 startete das Land mit dem Institut für Gerichtliche Medizin (GMI) an der Medizinischen Universität Innsbruck das Abwasser-Monitoring. Dazu werden 43 Tiroler Kläranlagen und hunderte Proben aus dem Abwasser auf das Coronavirus untersucht – mehr dazu in Abwassertests als CoV-Frühwarnsystem. Aus dem Abwasser lassen sich frühzeitig Trends ablesen, die in die Lagebeurteilung des Corona-Einsatzstabes laufend miteinfließen.

Messwerte zeigen nach wie vor moderate Steigerungen

Seit Mitte Februar zeigen die Abwasserdaten einen Anstieg der zu erwartenden Anzahl an SARS-CoV-2 ausscheidenden Personen in Tirol. Aktuell sind täglich etwa viermal so viele positive PCR-Testergebnisse zu verzeichnen wie noch Mitte Februar. Auch beim Abwasser-Monitoring bewegten sich die Werte zuletzt im Bereich des Drei- bis Vierfachen jener Belastungen, die Mitte Februar zu beobachten waren.

Die aktuellen Auswertungen des Abwasser-Monitorings zeigen nach wie vor steigende Belastungen mit Coronaviren, teilte das Land mit. Zwar fiel der Anstieg in den letzten Tagen im Vergleich zur Vorwoche etwas moderater aus, eine grundsätzliche Trendumkehr sei aber bisher im Abwasser-Monitoring nicht zu erkennen.

Bislang 4.500 Proben untersucht

Seit Beginn des Projekts wurden rund 4.500 Abwasserproben analysiert. Im September konnten erste Ergebnisse als Entscheidungsgrundlage miteinbezogen werden, seit November 2020 die praktisch flächendeckend gesammelten Daten. Damit kann seit November 2020 das Abwasser von 98 Prozent aller Personen, die sich in Tirol aufhalten, hinsichtlich der möglichen Infektion mit dem Coronavirus analysiert werden. Die Probenahme erfolgt regelmäßig – teilweise täglich – im Rahmen der Eigenüberwachung der beteiligten Tiroler Kläranlagen, die einen maßgeblichen Anteil am Erfolg des Projektes haben.

Daten werden jeden Donnerstag aktualisiert

Mittlerweile empfiehlt auch die EU-Kommission den Mitgliedsstaaten ein Corona-Abwassermonitoring aufzubauen. Tirol ist das einzige Bundesland in Österreich, das bereits seit Monaten ein solches System mit Erfolg betreibt. Das Land Tirol informiert künftig jeden Donnerstag im Rahmen des Corona-Updates auf seiner Homepage über die aktuellen Entwicklungen, die aus den Abwasserdaten abgelesen werden können.