Vor vier Jahren stellte das junge Unternehmen seine Innovation bei der internationalen Fachmesse für Elektromobilität und Autonomes Fahren in München vor. „Was unsere Ladesäulen ausmacht ist die Leistung“, erklärt Geschäftsführer Philipp Senoner. „Keiner wollte damals glauben, dass wir imstande sind, einen 300 Kilowatt-Lader in das schlanke Gehäuse zu bauen.“
Produktionsstandort Bozen
Bis heute ist die Produktidee weltweit einzigartig. Über 4.000 Hypercharger liefert das Südtiroler Unternehmen derzeit pro Jahr aus. Die rund 30.000 Euro teuren Ladesäulen werden vorwiegend an Autobahnraststätten, Fast-Food-Restaurants, Tankstellen und Baumärkte in ganz Europa verkauft. Produziert werden sie aber nicht etwa in China, sondern in Südtirol. Forschung und Bau an der Leistungselektronik – dem Herzstück der Lader – erfolgt am Hauptsitz am Bozner Boden.
Hier wurde 2009 der Grundstein für das Start-Up gelegt. Sigrid Zanon ist Mitgründerin des Unternehmens und leitet das Testlabor in Bozen. „Elektrofahrzeuge kommen jetzt so richtig ins Rollen“, so die gelernte Elektrotechnikerin. „In fünf Jahren wird sich das Bild der Mobilität in Europa stark geändert haben“, ist sich Zanon sicher. 150 Personen arbeiten derzeit für das Bozner Unternehmen, jede Woche kommen neue dazu.
Von 0 auf 100 in 5 Minuten
Ein Nachteil der Elektrofahrzeuge war bis vor kurzem das lange Warten beim Laden. Während ein Auto mit Verbrennungsmotor in wenigen Augenblicken vollgetankt ist, musste ein Elektrofahrzeug oft für Stunden ans Kabel. Die leistungsstarken Hypercharger von Alpitronic helfen hier nach. „In Kombination mit den neuesten Autos, die heuer auf den Markt kommen, kann nach fünf minütigem Laden wieder 100 Kilometer gefahren werden,“ ist sich Philipp Senoner sicher.
Damit werden E-Autos für den Verbraucher interessanter. Geht es nach Alex Kaneppele, dem Leiter der Entwicklungsabteilung bei Alpitronic, verhält es sich dabei wie beim Henne-Ei-Problem: „Wenn keine Autos da sind, braucht es keine Lader. Gibt es zu wenige Ladestationen, kaufen die Menschen keine Autos.“ In Norwegen fällt jede zweite Neuzulassung auf ein E-Auto. Mit viel Fleiß und Innovation wird das auch in anderen europäischen Ländern möglich sein, sind sich die Gründer des Bozner Unternehmens sicher.