Den gesamten Brustkorb öffnen, den Kreislauf stilllegen und den Körper auf 18 Grad herunterkühlen: So etwas hätte der Frau am 19. März gedroht, wenn es die neue Methode nicht gäbe. So aber führten die Ärzte einen dicken Schlauch von der Leiste zum Herzen und von dort weiter zur Lunge und saugten das in diesem Fall sehr große Blutgerinnsel ab. Innerhalb von Sekunden besserten sich daraufhin die Werte der Frau.
Patientin in guter Verfassung
Schon bisher gab es zwar die Methode mit dem Schlauch, die Schläuche hatten aber nur ein Drittel der Dicke und das wäre in dem Fall zu wenig gewesen. In Österreich ist die Methode mit dem dicken Schlauch an der Universitätsklinik für Radiologie in Innsbruck zum ersten Mal zur Anwendung gekommen, in Europa war es der vierte derartige Eingriff. Die Patientin konnte mittlerweile auf die Normalstation verlegt werden, ihr geht es laut einer Aussendung der Klinik gut.
Zeit bei Behandlung ein wichtiger Faktor
Normalerweise werden Lungenembolien mit blutverdünnenden Medikamenten behandelt, was bei großen Gerinnseln wie im Fall dieser Patientin allerdings nicht zum Erfolg geführt hätte, heißt es von den tirol kliniken. Bei einer Lungenembolie verschließt ein Blutgerinnsel ein arterielles Lungengefäß. Meist bilden sich diese Blutgerinnsel in einer großen Vene im Bein und werden dann in die Lunge geschwemmt. Bei einer akuten Lungenembolie ist die Zeit ein wesentlicher Faktor, da die Erkrankung ansonsten tödlich endet.