Frauen arbeiten in Kosmetikfabrik
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Wirtschaft

Tunap-Schließung: 84 Menschen ohne Job

Die Firma Tunap Cosmetics in Kematen wird zugesperrt. Die Geschäftsführung will das Unternehmen in den nächsten vier bis sechs Monaten schließen. Die 84 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden beim AMS zur Kündigung angemeldet.

Von der Betriebsschließung in Kematen sind besonders viele Frauen betroffen, manche von ihnen arbeiteten schon seit Jahrzehnten dort. Sie stehen vor einer ungewissen Zukunft. Für die Geschäftsführung ist klar: In vier bis sechs Monaten soll der Betrieb eingestellt sein. Laut Geschäftsführung habe es schon seit Jahren keine Gewinne mehr in Kematen gegeben. Derzeit werde an einem Plan für die Schließung gearbeitet.

Kein Sozialplan, da kein Betriebsrat

Einen Sozialplan werde es nicht geben, denn es gibt keinen Betriebsrat, erklärt Georg Humer von der Arbeiterkammer Tirol. „Beschäftigte in Betrieben mit Betriebsrat sind in solchen Fällen definitiv im Vorteil. Da kann man einen Sozialplan abschließen, um diese Härten, die eine Betriebsschließung mit sich bringt, abzufedern.“ Über einen Sozialplan können unter anderem Fort- und Weiterbildungen für die gekündigten Menschen organsiert werden.

Betroffene sind auf sich gestellt

Tunap Cosmetics werde mit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Gespräche führen, auch soziale Leistungen seien angedacht, heißt es von der Geschäftsführung. Den Sozialpartnern sind die Hände gebunden, wie Bernhard Höfler von der Produktions-Gewerkschaft GRO-Ge erklärt: „Wir können die Mitarbeiterinnen nur gemeinsam mit der Arbeiterkammer informieren und versuchen, sie in Einzelgesprächen zu unterstützen.“ Es sei aber so, dass die Betroffenen nun auf sich gestellt seien, so AK-Experte Humer.