Prozess Vergewaltigung Landesgericht Innsbruck
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Gericht

Wegen Vergewaltigung verurteilt

Zu viereinhalb Jahren Gefängnis wegen Vergewaltigung und weiterer Delikte ist am Donnerstag ein 26-jähriger Innsbrucker am Landesgericht verurteilt worden. Der Mitarbeiter einer Security-Firma hatte laut Gericht im vergangenen Juni eine Frau mit Gewalt zu sexuellen Handlungen gezwungen.

Ins Visier der Polizei ist der heute 26-jährige Angeklagte im Vorjahr nach mehreren gleich gelagerten Fällen gekommen.

Falsche Autorität vorgetäuscht

Der Security-Mitarbeiter, der bei der Arbeit eine Art Uniform trug, hatte mehrfach Frauen angehalten und Übertretungen im Verkehr oder Missachtung von Corona-Regeln bei ihnen beanstandet. Er drohte mit saftigen Anzeigen. Im Gegenzug könnten die Frauen ihn aber auch küssen. Er habe so „ein nettes Mädchen kennenlernen wollen“, so der Beschuldigte am Donnerstag vor Gericht. In zwei Fällen hatte er damit Erfolg, wobei er eines seiner Opfer auch unsittlich berührte. Aufgrund einer DNA-Probe, die bei dem Innsbrucker im Zuge dieser Ermittlungen genommen wurde, geriet er schließlich auch unter Verdacht, für eine Vergewaltigung im Juni verantwortlich zu sein.

Fatale Nacht im Juni

Vor Gericht zeigte sich der Angeklagte am Donnerstag in allen übrigen Punkten voll geständig, die Vorwürfe reichten von Nötigung bis zu Amtsanmaßung. Nicht schuldig bekannte er sich aber, was den Vorwurf der Vergewaltigung anbelangt. In besagter Juninacht sei eine junge Frau in der Innenstadt in sein Dienstauto gestiegen, er habe gerade Pause gemacht. Offenbar sei die alkoholisierte Frau der Meinung gewesen, der Wagen sei ein Taxi. Was dann passiert ist, darüber gehen die Aussagen auseinander.

Während der Angeklagte sagte, dass es während der Fahrt zu Annäherungsversuchen durch die Frau gekommen sei und die sexuellen Handlungen freiwillig gewesen seien, widerspricht das Opfer. Die Studentin schilderte, der Mann habe gleich gesagt, sie könne auch anders als mit Geld zahlen. Dann sei er zunächst zu einem Autobahnparkplatz gefahren und habe versucht, sie zum Oralverkehr zu zwingen. Nach der Rückfahrt in die Stadt sei sie wiederum von dem Mann gezwungen worden und diesmal sei es ihm trotz ihres Widerstands gelungen.

Opfer versuchte, sich zu wehren

Während der Verteidiger ihre Aussagen anzweifelte, betonte die 23-jährige Frau, dass sie mehrfach gesagt habe, sie wolle das nicht. Und sie habe sich gewehrt, bis sie keine Kraft mehr gehabt habe. Schließlich habe sie das Auto verlassen können und dann die Polizei alarmiert. Die konnte bei ihren Ermittlungen jene DNA-Spuren auf den Strümpfen der Frau sicherstellen, die später zu dem Beschuldigten führten.

Der 26-jährige Mann wurde wegen Vergewaltigung, Erpressung, Nötigung und sexueller Belästigung zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.