Astra Zeneca Impfdose
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Coronavirus

Erleichterung nach EMA-Entscheidung

Nach der Entscheidung der Europäischen Gesundheitsbehörde (EMA) für den Astra Zeneca Impfstoff zeigt man sich in Tirol erleichtert. Die Debatte um den Impfstoff dürfte zwar auch in Tirol zu Abmeldungen geführt haben, andererseits auch zu Angeboten, sich gerade mit diesem Impfstoff impfen zu lassen.

Am späten Donnerstagnachmittag gab die EMA bekannt, dass sie den Impfstoff für „sicher“ befindet und eine Weiterimpfung empfiehlt. Dieser Impfstoff sei eine sichere und effektive Methode, um Menschen vor Covid-19 zu schützen, wurde am Donnerstag in Amsterdam erklärt. Ganz ausschließen können die Expertinnen und Experten Nebenwirkungen nicht, sie empfehlen weitere Prüfungen und Impflinge über mögliche Risiken aufzuklären.

Astra Zeneca Produktionsstraße
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Der Impfstoff kann in Europa nach der EMA-Entscheidung weiter verwendet werden

Die Botschaft der EMA wurde in Tirol mit Erleichterung vernommen. Ein Nein zu Astra Zeneca hätte sich negativ auf den Tiroler Impfplan ausgewirkt. Der Leiter des Corona-Einsatzstabes Tirol Elmar Rizzoli sagt, unabhängig vom Produkt dauere die Phase umso länger, je weniger Impfstoff komme.

114.000 Menschen in Tirol zumindest einmal geimpft

Bei den bisher durchgeführten Impfungen in Tirol spielte Astra Zeneca allerdings eine eher untergeordnete Rolle. Von den 642.000 zu impfenden Menschen in Tirol wurden bisher 114.000 zumindest einmal geimpft. Der Löwenanteil mit dem Vakzin von Biontech/Pfizer – auch auf Grund der vorgezogenen Impfaktion im Bezirk Schwaz. Nur vier Prozent mit dem Moderna Impfstoff und 17 Prozent mit Astra Zeneca.

Grafik zur Impfstoffverteilung in Tirol
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17 Prozent der Impfungen erfolgten in Tirol bisher mit Astra Zeneca

Astra Zeneca Anteil dürfte etwas steigen

Für die jetzt angelaufene zweite Impfphase dürfte der Astra-Zeneca Anteil wahrscheinlich etwas höher liegen. Die EU erwartet für das zweite Quartal die Lieferung von 20 Millionen Astra Zeneca Impfdosen. Die Akzeptanz in der Bevölkerung sei trotz negativer Medienberichte nicht so gering, sagt Rizzoli. Es habe zwar Abmeldungen gegeben, wobei man nicht um die Gründe wisse, so Rizzoli. Man gehe aber auch davon aus, dass sich aufgrund der öffentlichen Diskussion Leute abgemeldet haben.

Andererseits habe es Nachfragen von Leuten gegeben, die in dieser Phase noch nicht geimpft werden sollten. Sie hätten sich angeboten, sich mit Astra Zeneca impfen zu lassen, sollte Impfstoff übrig bleiben oder verfallen. Astra Zeneca Impfdosen bleiben in Tirol allerdings nicht übrig und mit der richtungsweisenden Entscheidung der EMA kann der Impfplan in Tirol wie vorgesehen umgesetzt werden.