Mindestens zehn Einbrüche in Tiroler Geschäftslokale sollen auf das Konto der Bande gehen. Die Serie begann im März 2020, damals wurde eine Drogerie in Mayrhofen im Zillertal ausgeräumt. Einige Monate später wurde das selbe Geschäft nochmals Ziel der Einbrecher. Auch in weiteren Drogeriemärkten im Unterland schlugen sie zu.
Laut Polizei gingen die Täter dabei immer äußerst professionell vor. Innerhalb kürzester Zeit stahlen sie große Mengen von teuren Artikeln aus den Drogerien, vor allem hochpreisige Kosmetika und Parfums. Deshalb gingen die Ermittler von einer größeren Tätergruppe aus, so die Chefin des Landeskriminalamts, Katja Tersch. Die Bande verwendete immer mehrere Fahrzeugen, um die Beute schnell abtransportieren zu können.
Weitere Einbrüche in Boutiquen in Seefeld
Im Oktober und Dezember des Vorjahres folgen ähnliche angelegte Einbrüche in Kinderbekleidungsboutiquen in Seefeld – mehr dazu in Mehr als 400.000 Schaden nach Einbrüchen. Auch dort hatten es die Täter auf teure Markenware abgesehen. Für die Ermittler ergab sich aufgrund der Vorgangsweise der Verdacht, dass dieselbe Tätergruppe wie bei den Drogerien am Werk sein dürfte. Schließlich konnte eine Bande mit mindestens neun Mitgliedern identifiziert werden, die „in unterschiedlichem Zusammenwirken“ die Einbrüche verübt haben soll, so LKA-Leiterin Tersch. Bei den Verdächtigen handelte es sich um rumänische Staatsbürger.

Fünf Verdächtige in Haft, drei Festnahmen in Osttirol
Nachdem die Identität der mutmaßlichen Täter geklärt war, konnte zunächst in Rumänien einer der Verdächtigen festgenommen werden. Am Tag vor Heiligabend des Vorjahres gingen der Tiroler Polizei dann drei weitere mutmaßliche Bandenmitglieder ins Netz. Eine Polizistin in Osttirol, die in ihrer Freizeit ein verdächtiges Auto gesehen hatte, informierte umgehend ihre Kollegen. In Sillian konnte der Wagen mit den drei Verdächtigen gestoppt werden. Gegen einen von ihnen gab es bereits einen Europäischen Haftbefehl.
Zuletzt konnte dann ein weiterer Verdächtiger in Luxemburg festgenommen werden. Die fünf Hauptbeschuldigten sitzen laut Polizei damit in U-Haft oder stehen vor ihrer Auslieferung nach Österreich.