Verwendete FFP2 Masken im Müll
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Wirtschaft

Mehr Coronamüll, weniger Abfall von Betrieben

Die Corona-Pandemie hat ihren eigenen Müll erzeugt: Millionen von FFP2 Masken, die Reste der Selbsttests und nicht zuletzt der medizinische Abfall von Teststraßen und Impfstationen. Trotz dieser gewaltigen Mengen hat das Müllaufkommen insgesamt in Tirol abgenommen.

Es kommt wirklich viel Corona-Müll zusammen. Gehen wir davon aus, dass jeder von uns seine FFP2-Maske zweimal pro Woche wechselt, macht das im Durchschnitt gut 11 Tonnen in der Woche das sind 582 Tonnen im Jahr, rechnete das Unterländer Entsorgungsunternehmen DAKA vor. Das allein aus Masken, die einzeln nur ein paar Gramm wiegen.

Corona-Müll ist nur ein kleiner Teil

Für die professionellen Müllentsorger in Tirol ist das tatsächlich aber nur ein kleiner Anteil des Tiroler Gesamtmülls, erklärte Martin Klingler, Vertriebsleiter des Entsorgungsunternehmens DAKA mit Sitz in Schwaz: „Tirol hat ein Gesamtmüllaufkommen von etwa 175.000 Tonnen im Jahr. Der Corona-Müll macht da etwa 0.13 Prozent aus, ist also eher zu vernachlässigen.“

Teststraße Olympiaworld Innsbruck
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Der Müll, der in den Teststraßen anfällt, wird gesondert gesammelt, versiegelt und dann als Restmüll verbrannt

Aber es sind ja nicht nur die Masken, auch jede Menge Testmaterial fällt an, zum Beispiel in den eigens eingerichteten Teststraßen, die es inzwischen in großer Zahl in ganz Tirol gibt. Die Testkits werden so wie auch die Spritzen nach den Impfungen in eigenen Behältern gesammelt. „Es werden spezielle Nadelstichbehälter und medizinische Abfallbehälter mit einem Fassungsvermögen von 50 Litern ausgegeben. Werden sie einmal verschlossen, kann man sie nicht mehr öffnen“, so Klingler im ORF Tirol Interview. Die Behälter werden von den Entsorgungsbetrieben abgeholt und mitsamt dem Inhalt in einer Müllverbrennungsanlage verbrannt. Es kommt also niemand mehr mit dem verwendeten Material in Berührung.

Reste des Testkits mit Stäbchen
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Die gebrauchten Coronavirus-Testkits werden über den Restmüll entsorgt

Corona Mülltrennung für Zuhause

Im eigenen Haushalt kommen die gebrauchten Masken in den Restmüll. Bei den Testkits für daheim kommt die Verpackung zum Kunststoff und alles andere ebenfalls in den Restmüll. Der Corona-Müll wird also nicht als medizinischer Sondermüll gewertet, sondern als Restmüll, der in der Müllverbrennung landet.

Müll aus den Tourismusbetrieben fehlt

Zwar ist der Corona-Müll dazugekommen, dafür sind die Müllmengen wegen der geschlossenen Betriebe vor allem im Tourismus in Tirol insgesamt drastisch zurückgegangen, um bis zu 90 Prozent. Weil sich derzeit in Tirol um soviel weniger Menschen aufhalten als in normalen Zeiten, fällt auch viel weniger Müll an. „Im Jänner und Februar haben wir zur Kenntnis nehmen müssen, dass uns allein aus dem Verpackungsmüll 1.000 Tonnen fehlen, weil in den Tourismusregionen derzeit keine Gäste sind.“

Der in Tirol anfallende Restmüll, egal ob Corona-Müll oder sonstiger, geht übrigens in die Müllverbrennungsanlagen nach Oberösterreich und Niederösterreich.