Türsteher bei Teststraße
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Wirtschaft

Türsteher: Ein Beruf im Wandel durch Corona

Die Corona-Krise hat Folgen für viele Berufe. Auch Sicherheitsfirmen und Bewachungsdienste bekommen die Pandemie zu spüren. Viele frühere Einsatzgebiete gibt es derzeit nicht, man musste andere Aufgaben finden. Der klassische Türsteher wird zur Zeit nicht gebraucht, das Arbeitsfeld wandelte sich massiv.

Aufgrund der Corona-Pandemie finden derzeit keine Sportveranstaltungen mit Fans statt, es gibt keine Konzerte, keine offene Nachtgastronomie, keine Gäste, die nach dem Skifahren in einem Tourismusort über die Stränge schlagen könnten. Die Sicherheits-Teams im Land trifft man stattdessen zum Beispiel in Einkaufszentren und Geschäften. Dort kontrollieren sie unter anderem, ob die Maske getragen und der vorgeschriebene Abstand eingehalten wird.

Kommunikativ und deeskalierend

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden auch geschult, wie sie in Ausnahmesituationen reagieren sollen. Kevin Sprung von der Sicherheitsfirma ÖWD sagt, dass es vor allem darum ginge, kommunikativ und deeskalierend zu wirken und Ruhe zu bewahren. „Die Menschen verstehen die Maßnahmen teilweise nach wie vor nicht. Man muss auf sie zugehen und ihnen die Maßnahmen erklären.“

Schild – Abstand halten
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Sicherheitsmitarbeiter schauen, ob der 2 Meter-Abstand eingehalten wird.

Abstand- statt Ausweiskontrolle

Ein weiteres Einsatzgebiet sind die Teststraßen im ganzen Land. Auch dort wird darauf geschaut, dass alles reibungslos abläuft, sich niemand zu nahe kommt und die üblichen Sicherheitsmaßnahmen befolgt werden. Immer wieder bilden sich vor den Teststationen auch lange Schlangen. Die Sicherheitsteams sind gefordert.

Ausweiskontrolle
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Solche Ausweiskontrollen – wie hier vor einem Nachtclub – sind derzeit nicht nötig.

Besseres Image als früher

Bernhard-Stefan Müller, der zuständige Fachgruppenobmann in der Wirtschaftskammer kann der Krise auch etwas Positives abgewinnen. Er glaubt, dass sich das Image der Sicherheitsmitarbeiter verbessere. Schließlich entwickle man auch Sicherheits-Konzepte und hätte dadurch auch bessere Aufstiegs-und Verdienstmöglichkeiten.

„Früher hat es geheißen, wer es nicht zur Polizei schafft, geht zu einer Sicherheitsfirma im privaten Bereich. Jetzt werden auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt, die Matura haben oder studiert haben. Da geht es um viel Wissen und Know-how, das gebraucht wird. Das sieht auch die Bevölkerung und ändert ihre Meinung über frühere Türsteher.“