Kundgebung gegen Covi-19-Maßnahmen der Regierung in Wien
APA/Herbert Pfarrhofer
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Coronavirus

Mair: Höhere Zahlen wegen Fahrt zu Demo

Die steigende Zahl der CoV-Infizierten im Bezirk Imst hängt nach Einschätzung von Gebi Mair (Grüne) mit der Busfahrt zur Demonstration gegen die Coronavirus-Maßnahmen in Wien zusammen. Der Organisator der Reise wies den Vorwurf zurück.

Wie ein Video von der Busfahrt nach Wien vom 6. März zeigt, sei der Reisebus aus dem Bezirk Imst voll besetzt gewesen. Niemand der Passagiere habe eine Maske getragen, zudem sei lautstark gesungen worden, so Mair.

Für Mair, Klubobmann der Grünen im Landtag, gibt es hier einen klaren Zusammenhang zum starken Anstieg der CoV-Fallzahlen im Bezirk Imst. Die Teilnahme an der Demo sei eine der Ursachen für den Ausbruch im Oberland gewesen, so Mair.

Organisator verweist auf negative Tests

Organisator Andreas Thurner sieht das anders als Mair: Jeder Teilnehmer sei getestet gewesen, außerdem sei niemand aus dem Pitztal im Bus gesessen. Die Behörden können die Demofahrten als Ursache für den Cluster bisher weder bestätigen noch ausschließen.

Wegen nicht eingehaltener CoV-Regeln gab es am 6. März allerdings knapp 350 Anzeigen, so der Organisator. Das scheint die Teilnehmer nicht zu stören, das Interesse an einer Fahrt zu der Demo am Samstag sei bereits groß.

FPÖ: "Fehlende Beweise

Scharf ins Gericht mit Mair ging Tirols FPÖ-Chef Markus Abwerzger. Er wies auf fehlende Beweise für die Aussagen des grünen Klubobmannes hin. Es sei „unseriös und diffamierend, Personen, die an einer Demo teilgenommen haben, pauschal ohne jeglichen Beweis medial anzugreifen“, so Abwerzger.

Mair solle Beweise vorlegen, denn „bis auf Behauptungen liegen keinerlei Fakten vor“. Sollten sich die Aussagen als falsch herausstellen, legte Abwerzger dem grünen Klubchef den Rücktritt nahe. „Der Organisator der Busfahrt hat medial erklärt, dass die Passagiere allesamt einen negativen Test vorweisen konnten, daher ist es legitim – auch in Zeiten der ÖVP-Grün-Verbots- und Angstpolitik –, seine Meinung kundzutun“, meinte der FPÖ-Obmann. Das werde auch Mair nicht verhindern können.

7-Tage-Inzidenz über 1.100

Im Bezirk Imst trete verstärkt die ansteckendere „britische“ Coronavirus-Variante auf, so Bezirkshauptfrau Eva Loidhold. Neben den Gemeinden Roppen und Haiming ist vor allem Arzl im Pitztal davon betroffen. Dort verzeichnete man einen starken Anstieg an Infizierten. Am Montag lag die 7-Tage-Inzidenz bei 1.106. Daher wurde die bisher für vier Gemeinden bestehende Testpflicht für die Ausreise auf Arzl im Pitztal ausgeweitet – mehr dazu in Testpflicht verlängert und ausgeweitet.