Zivildiener
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Soziales

Große Nachfrage nach Zivildienern

1.042 junge Männer haben 2020 in Tirol den Zivildienst geleistet. Gebraucht würden aber deutlich mehr Zivildiener. Eingesetzt werden Zivildiener hauptsächlich bei Rettungsdiensten, in der Behindertenhilfe und bei der Betreuung alter Menschen.

In Tirol kann in 191 Einrichtungen der Zivildienst absolviert werden. Über 42 Prozent der Tiroler Zivildiener waren letztes Jahr im Rettungsdienst eingesetzt, 24 Prozent in der Sozial- und Behindertenhilfe und 18 Prozent in der Altenbetreuung. 6,5 Prozent leisteten ihren Zivildienst in Krankenanstalten, 2,5 Prozent als landwirtschaftliche Betriebshelfer. Einige betreuten auch Kinder oder Flüchtlinge oder arbeiteten im Katastrophenschutz. Andere hatten die Betreuung von Drogenabhängigen zur Aufgabe.

Zivildiener beim österreichischen Roten Kreuz
APA/HANS KLAUS TECHT
40 Prozent der Zivildiener sind in Tirol im Rettungsdienst tätig

Ein Zivildiener arbeitete im Umweltschutz, ein weiterer in der Jugendarbeit. Keine Zivildiener gab es 2020 etwa im Bereich der Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus oder auch nicht bei der Beratung von Migranten. Der Bedarf nach Zivildienern wäre deutlich höher, insgesamt standen 2020 1.429 Stellen zur Verfügung.

Grund für den Mangel sind laut Ministerium u.a. die geburtenschwachen Jahrgänge. Außerdem war letztes Jahr fast jeder dritte wehrpflichtige Mann in Tirol untauglich oder vorübergehend untauglich.