Comeback für Kinder- und Jugendsport
Mathias Eßmeister / noe.ORF.at
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Politik

Lockerungen: weit entfernt von „Jubel“

Ab Montag sind Vereins- und Mannschaftssportarten sowie Jugendgruppen für tausende Kinder und Jugendliche wieder möglich – allerdings mit strengen Auflagen. Heftige Kritik dazu kommt erneut aus dem Fußballbereich. Die Verordnung sei in der Praxis kaum umzusetzen.

Im Indoor-Bereich gilt eine Testpflicht, die maximale Gruppengröße umfasst für alle Aktivitäten maximal zehn Personen und es muss ein Mindestabstand von zwei Metern eingehalten werden. Mehr dazu in Jugendsport mit strengen Auflagen erlaubt.

„Hat mit Fußball nichts zu tun“

Beim Präsidenten des Tiroler Fußballverbandes, Josef Geisler, stoßen die intensiv geforderten Lockerungen im Kinder- und Jugendsport in dieser Form auf wenig Verständnis. Er sei weit davon entfernt in Jubel auszubrechen, wenn er sich die Verordnung ansehe, so Geisler. Die einzelnen beim Training einzuhaltenden Maßnahmen seien nicht leicht umzusetzen, die Ausübung vom Fußballsport im Wettkampfmodus werde dadurch unmöglich.

Diejenigen, die für den Inhalt der Verordnung verantwortlich sind, seien wohl noch nie auf einem Fußballplatz gestanden, so der ÖFB-Vize-Präsident. Mit Fußball habe das nichts zu tun. Man habe durch die Pandemie bereits zahlreiche Kinder verloren, die Zahl der Anmeldungen seien im Vergleich zu den Vorjahren bereits rund um ein Drittel gesunken. Er sehe die Gefahr – aufgrund der Komplexität der Auflagen – auch ehrenamtliche Trainer und Funktionäre in den Vereinen zu verlieren.

Neun von zehn Ansteckungen nicht im Freien

Es sei überfällig den organisierten Fußballsport sowohl im Kinder- als auch Erwachsenenbereich zu öffnen, so Geisler. Neun von zehn Infektionen würden nicht im Freien stattfinden, das sei eine Erfahrungstatsache. Zudem habe der Fußball wiederholt bewiesen, dass von ihm keine Ansteckugnsgefahr ausgehe, wenn Präventionskonzepte, die sorgfältig erarbeitet wurden, auch eingehalten werden.

2.500 Sportvereine seien gerüstet und scharren in den Startlöchern, heißt es seitens des Landes. Der zuständige Sportlandesrat Josef Geisler (ÖVP), der zuletzt ebenfalls auf eine Öffnung des Kinder- und Jugendsports gepocht hatte, sprach von einem wichtigen Schritt. Er teile die Befürchtung vieler Expertinnen und Experten, dass durch die lange Zeit unterbrochene Vereinsarbeit im Nachwuchsbereich viele nicht mehr zum organisierten Sport zurückfinden würden. Man werde sich das gemeinsam mit den Sportvereinen genau anschauen.