Polizist kontrolliert Testergebnis und Papiere einer Autofahrerin an der Grenze vom  Außerfern zum Allgäu
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Wirtschaft

Ruf nach Öffnung der Grenze wird lauter

Die Forderung nach einem Ende der aktuellen deutschen Grenzmaßnahmen wegen der südafrikanischen Virusvariante wird in Tirol immer dringlicher. Zuletzt äußerte sich die Landtagspräsidentin und Bezirkssprecherin der Tiroler Volkspartei für das Außerfern, Sonja Ledl-Rossmann kritisch.

Das Außerfern weise laut AGES (Stand Donnerstag) mit 9,1 die niedrigste 7-Tages-Inzidenz aller österreichischen Bezirke auf. Im Bezirk Reutte gelten mit Freitag 19 Personen als aktiv positiv. „Die Zahlen im Außerfern sind sehr erfreulich. Während der Bundestrend nach oben zeigt, können im Bezirk Reutte das Infektionsgeschehen stabil gehalten und die Infektionszahlen weiter gesenkt werden," so Ledl-Rossmann in einer Aussendung am Freitag.

Tirol weise neben Vorarlberg seit Wochen die niedrigste 7-Tages-Inzidenz auf. Zudem sei es gelungen, die Zahl der aktiv positiven Südafrika-Mutationsfälle innerhalb von vier Wochen um 75 Prozent zu reduzieren.

Weitere Kontrollen trotz guter Entwicklung

Trotz der erfreulichen Entwicklungen in Tirol beharre Deutschland bis zumindest 17. März auf stationäre Grenzkontrollen. „Die jetzige Regelung ist ein Schlag ins Gesicht zahlreicher Grenzpendler. Das Außerfern und der Allgäuer Raum sind wirtschaftlich und gesellschaftlich eng zusammengewachsen. Für uns ist der Weg nach Füssen, Kempten oder Garmisch näher, als nach Innsbruck. Gerade die Menschen in den Grenzregionen leben tagtäglich den europäischen Gedanken.

Mit der völlig überzogenen Grenzsperre auf deutscher Seite sind seit Wochen Familien voneinander getrennt, wird die Personenfreizügigkeit massiv behindert und ein enormer wirtschaftlicher Schaden angerichtet“, sah sich die VP-Bezirksobfrau Ledl-Rossmann in ihrer Kritik auch von der Europäischen Kommission bestätigt. Diese hatte Deutschland bereits aufgefordert, von der unverhältnismäßigen Maßnahme Abstand zu nehmen.