Arno Guggenbichler (SPÖ)
Renate Neurauther
Renate Neurauther
Politik

Absamer Bürgermeister legt Amt zurück

Der Absamer Bürgermeister Arno Guggenbichler (SPÖ) wird mit 31. März sein Amt zurücklegen. Das hat er am Donnerstag bekanntgegeben. Guggenbichler gab dafür persönliche Gründe an. Nach 30 Jahren Kommunalpolitik will der 59-Jährige „mehr Zeit für sich und seine Familie“ haben.

Noch bis 31. März wird Arno Guggenbichler im Amt bleiben. Mitte März kann dann schon der/die nächste Bürgermeister oder Bürgermeisterin gewählt werden. Er habe einen „Wunschnachfolger“, es bleibe aber Sache des Gemeinderats, den neuen Dorfchef Mitte April zu wählen, so Guggenbichler gegenüber dem ORF Tirol. In Absam hat die SPÖ die Mehrheit im Gemeinderat.

Überraschende Entscheidung

Für die meisten dürfte die Entscheidung Guggenbichlers überraschend gekommen sein. Er habe erst am Donnerstag Landeshauptmann, Gemeindeverbandspräsident, die Gemeindemitarbeiter sowie den Gemeinderat über seinen Rücktritt informiert. Die Entscheidung habe nichts mit der Pandemie zu tun, so Guggenbichler, sondern viel mehr damit, dass jetzt der richtige Zeitpunkt für eine Übergabe sei: „Meine persönliche Entscheidung ist wohl vorbereitet, reiflich überlegt und endgültig. Unser Gemeindeamt war mehr als drei Jahrzehnte ein bestimmender Teil in meinem Leben, insbesondere in meinen 17 Jahren als Bürgermeister, doch zukünftig möchte ich mich anderen Interessen widmen, mehr Zeit mit meiner Familie und meinen Freunden verbringen und einfach als Privatmann all das machen, wofür mir bisher die notwendige Zeit gefehlt hat. Und auch politisch halte ich es für gut, wenn nach so langer Zeit andere, neue Besen kehren.“

Solider Haushalt trotz Pandemie

Wichtige Projekte seien in der Gemeinde abgeschlossen, neue noch nicht begonnen, so Guggenbichler. Jetzt könne sich ein neues Dorfoberhaupt gut einarbeiten. Guggenbichler hat in den 17 Jahren, in denen er Bürgermeister ist, Betreuungsmöglichkeiten für Kinder installiert, jungen Absamer Familien zum Eigentum verholfen und leistbares Wohnen immer wieder möglich gemacht.

Dazu könne er jetzt nach der Jahresrechnung einen wohlgeordneten budgetären Haushalt übergeben. Das Corona-Jahr 2020 sei aus finanzieller Sicht für Absam ein durchaus erfolgreiches Jahr gewesen. Guggenbichler verweist auf ein Jahresplus von mehr als 877.000 Euro, einem Bruttoüberschuss von über 2,2 Millionen Euro und einem sehr geringen Verschuldungsgrad.

Stiller Abschied ohne Abschiedsfest

Guggenbichler hatte 1991 begonnen, sich auf Kommunalebene zu engagieren. Ab 1992 war er zwölf Jahre lang Vizebürgermeister und ab März 2004 Bürgermeister. Es werde nach 30 Jahren „ein stiller Abschied“ werden, meinte Guggenbichler, denn die Pandemie lasse kein Abschiedsfest, kein gemeinsames Glas Wein zu.

Aber er wolle sich bei allen Wegbegleiterinnen und Wegbegleitern bedanken, vor allem bei der Absamer Bevölkerung bedanken: "Bürgermeister zu sein war und ist auch in Zukunft eine Herausforderung. Grundsätzlich ist man 24 Stunden am Tag im Amt, und das 365 Tage im Jahr. Aber gerade der direkte, enge Kontakt mit den Menschen war für mich das Schönste an dieser verantwortungsvollen, politischen Funktion. Verabschieden möchte sich Guggenbichler, wie auch schon im Gemeinderat, mit einem Zitat von Aristoteles: „Freude an der Arbeit lässt das Werk trefflich geraten.“