Fahrradfahren boomt, und das weltweit. Das bringt Produktionsbetriebe an ihre Grenzen. Durch die Corona-Pandemie hat sich einerseits die Nachfrage nach Fahrrädern noch weiter erhöht, anderseits ist es aufgrund der Lockdowns zu Produktionsausfällen vor allem in Asien gekommen.
Viele Teile sind nicht lieferbar
Ohne Komponenten wie Sättel, Bremsscheiben oder Schaltungen läuft nichts. Viele Teile werden nur von wenigen Herstellern produziert. Durch die gestiegene Nachfrage konnten die Betriebe manche Bestellungen nicht mehr so schnell abarbeiten. Auf manche Komponenten gibt es Wartezeiten von rund einem Jahr.
Konsumenten brauchen Geduld
Man habe viele Räder im Geschäft, die schon vor acht Monaten bestellt wurden. Einige seien aber noch immer nicht geliefert worden, sagt Toni Braun, Fahrradhändler in Zams. Grundsätzlich müsse sich niemand Sorgen machen, kein Rad mehr zu bekommen. Aber bei bestimmten Modellen sei Geduld gefragt. Die Lieferzeiten würden zum Teil mehrere Monate betragen. Manche Modelle seien heuer überhaupt nicht mehr verfügbar.
Elektroantrieb bei allen Fahrradtypen gefragt
Verschärft wird die Situation durch die steigende Nachfrage nach E-Bikes. Rund 40 Prozent aller verkauften Räder haben laut Marktdaten der Österreichischen Wirtschaftskammer bereits einen Elektroantrieb. Am meisten verbreitet sind Elektroanbriebe bei Trekking- und Mountainbikes. Immer mehr Radfahrer wollen aber auch bei Stadträdern auf die elektrische Unterstützung nicht verzichten.
Preise für Fahrräder werden steigen
Aufgrund der Corona-Pandemie sei die Logistik für die Fahrradhersteller teurer geworden. David Eisenberger vom ZIV, Zweirad-Industrie-Verband in Deutschland beklagt, dass sich die Preise für Leercontainer von Asien nach Europa versiebenfacht hätten. ´
Der ZIV ist die nationale Interessenvertretung der deutschen und internationalen Fahrradindustrie. Dazu gehören Hersteller und Importeure von Fahrrädern, Komponenten und Zubehör.
„Vor der Pandemie kostete der Leercontainer auf einem Frachtschiff 1.000 Euro, mittlerweile 7.000 Euro“. Eisenberger geht davon aus, dass aufgrund der höheren Logistikkosten die Preise für bestimmte Fahrräder steigen werden.
Viele Tirolerinnen und Tiroler kaufen ihre Fahrräder via Internet auf dem deutschen Markt. Im vergangenen Jahr wurden dort mehr als fünf Millionen Fahrräder verkauft. Der Umsatz lag im Jahr 2020 bei 6,44 Milliarden Euro. Ein Plus gegenüber 2019 von 60,9 Prozent. Der durchschnittliche Verkaufspreise pro Fahrrad lag bei 1.279 Euro. In Deutschland wie in Östereich lag der Anteil von E-Bikes bei rund 39 Prozent.