In Tirols Alters- und Pflegeheimen ließen sich 84 Prozent der Bewohnerinnen und Bewohner impfen. Beim Pflegepersonal waren es 64 Prozent. Das zeigen Zahlen des Landes.
Unsicherheit bremste Impfbereitschaft am Beginn
Beim Land ist man mit der Impfbereitschaft zufrieden. Auch beim Personal, das ja deutlich unter der Quote der Bewohnerinnen und Bewohner liegt, sei man im internationalen Durchschnitt, sagte Landesamtsdirektor Herbert Forster.
Hubert Innerebner, Geschäftsführer der Innsbrucker Sozialen Dienste (ISD), hätte sich eine höhere Beteiligung gewünscht. Er führt aber an: „Auch hier zählt der freie Wille.“ Darüber hinaus sei die Unsicherheit groß gewesen, weil das Pflegepersonal sehr schnell zum Zug gekommen sei und es zu dem Zeitpunkt noch wenig Erfahrung mit dem neuen mRNA-Impfstoff gegeben habe. Innerebner ortet mittlerweile ein gestiegenes Interesse. Man könne die Impfung auch nachholen.
Nur vereinzelt Erkrankte
Derzeit gibt es nur vereinzelt Erkrankte in den Alters- und Pflegeheimen in Tirol. Am Beginn dieser Woche waren drei Bewohnerinnen und Bewohner sowie 15 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Tirol mit dem Coronavirus infiziert. Das ist ein deutlicher Rückgang. Anfang Dezember waren in Tirol noch 193 Bewohnerinnen und Bewohner erkrankt, sowie 202 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. „Wenn man sich die Fallzahlen ansieht, sieht man die Wirksamkeit in hohem Ausmaß“, erklärte Landesamtsdirektor Herbert Forster.
„Große Erleichterung“
Am 27. Dezember haben auch in Tirol die Impfungen in den Alters- und Pflegeheimen begonnen, der Start erfolgte im Pflegeheim Mieming. Damit hat sich auch die Lage in den Alters- und Pflegeheimen verändert. Hubert Innerebner spricht nun von einer großen Entlastung. „Das erleichtert vieles und gibt Sicherheit“, so Innerebner. Allein in den Heimen der ISD wohnen 1.000 Menschen und es arbeiten 900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dort.
Innerebner spricht von einem logistischen Großprojekt, das im Zusammenhang mit den Impfungen in den Heimen abgewickelt worden sei. Die Einverständniserklärung sei etwa organisatorisch in Altersheimen oft schwieriger zu erhalten. In jedes Heim sei dann ein Impfarzt gekommen. „Die Impfaktion ist gut aufgenommen worden, sie habe auch Facetten eines Events gehabt“, berichtet er.
Immer wieder Cluster in Altersheimen und viele Tote
Trotz hoher Sicherheitsstandards hat es in Altes- und Pflegeheimen immer wieder Cluster mit vielen Erkrankten gegeben. Seit Beginn der Coronaviruskrise wurden in Tirol insgesamt 1.382 Bewohnerinnen und Bewohner positiv auf das Coronavirus getestet, 268 infizierte Personen starben. Beim Personal wurden 1.181 positiv getestet.