Operation an der Uni-Klinik für Traumatologie und Orthopädie Innsbruck mit Leiter Rohit Arora als Operateur
Florian Lechner/MUI
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Gesundheit

Mehr Rodelunfälle, weniger Skipatienten

Einen deutlichen Rückgang bei Patienten nach Skiunfällen, dafür mehr Behandlungen nach Rodelunfällen hat die neue Universitätsklinik für Traumatologie und Orthopadie in der laufenden Wintersaison festgestellt. Zurückzuführen sei das auf die Pandemie.

Mit Oktober 2020 wurden die bisherigen Uni-Kliniken für Unfallchirurgie und für Orthopädie in Innsbruck zu einer neuen, großen Universitätsklinik zusammengeführt. Mit 170 Krankenbetten ist diese Klinik in dieser Hinsicht die größte am Standort Innsbruck. Rund 6.900 Operationen werden im Schnitt pro Jahr in diesen Medizinfächern durchgeführt.

Fast um 50 Prozent weniger Skipatienten

Einen Schwerpunkt bilden traditionell Sportverletzungen. Zum einen gibt es in Tirol viele Freizeit- und Profisportlerinnen und Profisportler, zum anderen kommen normalerweise auch viele Urlauber zum Sporteln. In der laufenden Wintersaison, die ganz im Zeichen der Coronavirus-Pandemie mit dem Tourismus-Lockdown steht, hat sich eine Verschiebung ergeben, so der Leiter der neuen Universitätsklinik, Rohit Arora. Es waren viel weniger Skipatienten zu verzeichnen. „Die Verletzungen in diesem Bereich gingen in der laufenden Wintersaison bisher um 48 Prozent zurück. Wir sehen auch deutlich weniger schwere Verletzungen", so Arora. Statt dessen gab es deutlich mehr Behandlungen und Eingriffe nach Rodelunfällen, mit einem Plus von 38 Prozent.

Unterschiedlichste Anforderungen an Klinik-Team

Die 380 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der zusammengelegten Universitätsklinik, darunter rund 80 Ärztinnen und Ärzte, sind in Innsbruck mit einem besonders breiten Spektrum an Verletzungen und Erkrankungen konfrontiert. Dieser sogenannte „Case-Mix“ reicht laut Arora von Traumata aller Art über die Behandlung von Wirbelsäulen-Deformierungen bis hin zu Amputationen.

Das Innsbrucker Know-how sei vor allem bei der Behandlung von Sport- und Freizeitunfällen sehr groß, Operationstechniken aus Tirol seien auch in anderen Teilen der Welt übernommen worden. Mit der Zusammenlegung ist die neue Klinik laut Medizin-Universität Innsbruck auch Anlaufstelle im Bereich Endoprothetik sowie Zentrum für Kinder- und Tumorchirurgie.

Zusammenlegung auch für Synergien in der Ausbildung

Univ.-Prof. Rohit Arora, Leiter der Universitätsklinik für Traumatologie und Orthopädie der Medizin-Universität Innsbruck
Florian Lechner/MUI
Rohit Arora ist seit 1. Oktober 2020 Leiter der neuen Uni-Klinik

Die Zusammenlegung der früheren Unfallchirurgie und der Orthopädie soll laut Medizin-Uni Erfahrungen bündeln. Mit der Schaffung der neuen Universitätsklinik wurde auch dem vor einigen Jahren neu geschaffenen Sonderfach „Orthopädie und Traumatologie“ in der Ärzteausbildungsordnung Rechnung getragen. Mit der Leitung der neuen Universitätsklinik wurde Rohit Arora betraut.

Der 45-Jährige wurde in Neu-Delhi in Indien geboren und kam im Alter von acht Jahren mit seiner Familie nach Innsbruck. Nach dem Medizinstudium absolvierte er die Facharztausbildung für Orthopädie und Traumatologie sowie Unfallchirurgie. Arora ist Mitglied nationaler und internationaler Gesellschaften für Unfallchirurgie.