Das Winterware liegt bereit – auf dem vorderen Regal sind viele Hauben
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Wirtschaft

Handel: Tourismusgebieten fehlen Touristen

Seit zwei Wochen ist der Tiroler Handel wieder offen. Nicht überall ist das Geschäft gleich gut wieder angelaufen. Vor allem den Tourismusgebieten fehlt die Kundschaft. In den Städten sind die Kundenfrequenz und die Kaufbereitschaft hingegen höher.

Als „katastrophal“ bezeichnete die Tiroler Wirtschaftskammer die Lage in Tourismusregionen wie in Sölden, im Zillertal und in Seefeld. Den Geschäften fehlen die Touristen. In Seefeld etwa beläuft sich der Umsatzverlust auf rund 80 Prozent. Besonders betroffen sind Geschäfte mit saisonaler Ware – wie Sport- oder Modehändler, sagt Alexander Schmid, Sprecher der Seefelder Kaufmannschaft: „Die Lager sind derzeit unser größtes Problem, die sind nämlich voll. Wir haben in diesem Winter unsere Winterware nicht verkaufen können. Unsere einheimischen Kunden waren im Herbst fleißig bei uns einkaufen, aber jetzt sind wir alleine. Jetzt will keiner mehr die Winterware, auch nicht zu stark rabattierten Preisen.“

Sporthandel
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Die Winterware ist noch immer da, aber es fehlen die Käufer – die Touristen.

Situation im urbanen Bereich besser

In den Städten ist die Lage besser. Dort versuchen die Geschäfte, die Kundschaft mit Rabatten zu locken. Man will die Winterware loswerden, um mit diesem Geld neue Ware kaufen zu können. In der Innsbrucker Innenstadt sei man stark gestartet, jetzt habe es sich auf ein „normales Niveau“ eingependelt, heißt es. Geändert habe sich das Kaufverhalten: Die Kunden kaufen gezielter ein, lange bummeln mag niemand mehr. Dazu fehlt die Gastronomie.

Am besten schneiden die Einkaufszentren ab. Auch hier hat sich die Shoppingdauer verkürzt. Die Kundschaft sei diszipliniert und auch die Sicherheitskonzepte funktionierten, so der Tenor. Ein möglicher weiterer Lockdown schwebt aber wie ein Damoklesschwert über dem gesamten Handel.