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Forderung nach Schul- und Vereinssport

Die Forderung nach einer Anerkennung von „Wohnzimmertests“ und CoV-Schultests wird immer lauter. Am Sonntag sprachen sich SPÖ und FPÖ dafür aus, Schulsport und Sport in Vereinen wieder für Kinder und Jugendliche zu ermöglichen. Experten unterstützen diese Forderung.

Die Folgen für Kinder und Jugendliche, die seit Monaten ohne Vereinssport auskommen müssen seien fatal, sagt etwa der Innsbrucker Sportpsychologe Christopher Willis: „Wir hatten schon vor der Pandemie die Situation, dass sich 80 Prozent der Kinder zu wenig bewegen. Die Kinder kompensieren das durch vermehrte Bildschirmzeiten. Wir haben bei Kinder und Jugendlichen mittlerweile Bildschirmzeiten bis zu zehn Stunden am Tag. Und das ist fatal für die körperliche und psychische Gesundheit.“

In die Schule – aber nicht zum Training

Die Kinder und Jugendlichen werden seit der Wiederaufnahme des Präsenzunterrichts nach den Semesterfreien an den Schulen auf das Coronavirus getestet. Dass sie bei negativem Ergebnis zwar in die Schule gehen dürfen, aber anschließend zu keinem Vereinssport, sei nicht verständlich, kritisieren viele Experten. Denn sportliche Betätigung sei ein Ventil, etwa auch um überfüllte Jugendpsychiatrien zu entlasten. Die Schultests sollten anerkannt werden.

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Für Parteien besteht „dringender Handlungsbedarf“

Dem schließen sich die Tiroler Oppositionsparteien SPÖ und FPÖ an. Der Sportsprecher der SPÖ Tirol Benedikt Lentsch meinte, man müsse Sport zumindest im Freien zulassen. Er fordert Wohnzimmertests und Schultests anzuerkennen: "Wir müssen dringend handeln und gezielt Maßnahmen setzen, um gerade jungen Menschen wieder eine Perspektive und soziale Lichtblicke zu geben. Ein selbstständiges Freitesten für Sport- und Vereinsleben würde die Situation für viele Kinder und Jugendliche bereits massiv entschärfen“, so Lentsch. In den Umkleidekabinen würde die Masken- und Abstandpflicht für Sicherheit sorgen, so die SPÖ.

Der Sportunterricht, der derzeit an den Schulen stattfindet, bestehe aus Spaziergängen, das zu zu wenig, meint Landtagsabgeordnete Evelyn Achhorner (FPÖ): „Die Sportvereine sind bestens gerüstet und arbeiten mit viel Verantwortung. Es spricht als nichts gegen einen Training- und Übungsstart, vor allem sind Kinder und Jugendliche, wie man an den aktuellen Tests gesehen hat, kaum infiziert und keine Krankheitsveteiler. Wir fordern daher dringend einen Trainingsstart der Vereine.“