Hunderte Personen versammelten sich um ca 15.00 Uhr bei Frühlingswetter mit Sonne trotz Versammlungsverboten in der Innsbrucker Maria Theresienstraße. Die Menschen standen und gingen meist mit vorgeschriebenem Abstand.
Demo verlief zuerst ruhig
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer verhielten sich zunächst rund zwei Stunden lang ruhig. Das im Vorfeld bereits angekündigte Polizeiaufgebot sah zunächst dem Treiben, das teils einem Volksfest glich, zu. Es wurde gegen Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) skandiert. Und es wurde gesungen: „Dem Land Tirol die Treue“ und „I am from Austria“ von Reinhard Fendrich.
Langsam setzte sich die Menge dann in Bewegung, Richtung Wilten bis zur Basilika Wilten. Es ist anzunehmen, dass einige hinauf wollten auf den Bergisel, um dem 211. Todestag Andreas Hofers zu gedenken. Doch die Menschen wurden von der Polizei daran gehindert. Eigentlich sollte die Demo hier aufgelöst werden, doch es fand sich ein Zug Richtung Landhausplatz.
Fünf Festnahmen
Am Landhausplatz kam es dann zu einer Auseinandersetzung zwischen der Exekutive und mehreren Kundgebungsteilnehmern. Auslöser war eine Person, die sich nicht an die Coronavirus-Maßnahmen gehalten hatte, so die Polizei. Bei der Identitätsfeststellung sei der Mann nicht einsichtig gewesen, was im versuchten Widerstand gegen die Staatsgewalt endete, sagte ein Sprecher der Polizei. Insgesamt gab es fünf Festnahmen.
Da danach die Sicherheit laut Exekutive nicht mehr gewährleistet war, wurde die Versammlung aufgelöst. Angaben dazu, wie viele Personen bei der eigentlich untersagten Kundgebung angezeigt worden waren, gab es zunächst noch nicht.
Versammlungen seit Tagen verboten
Versammlungen waren schon Tage zuvor verboten worden. Zuerst wurde eine Demonstration für Sonntag mit dem Titel „Friede, Freiheit, Souveränität – Regierungsmaßnahmen“ fristgerecht zur Anzeige gebracht. Am Donnerstag wurde diese Versammlung am Innsbrucker Landhausplatz aber aus epidemiologischen Gründen untersagt, unter Androhung hoher Strafen.
Auch „Hofer-Andachtsmarsch“ nicht erlaubt
Ein Veranstalter aus Niederösterreich plante ebenfalls für Sonntag einen „religiösen Andachtsmarsch“ zu Ehren von Andreas Hofer. Hofer wurde genau am Samstag vor 211 Jahren, am 20. Februar 1810, in Mantua hingerichtet. Doch auch diese Veranstaltung wurde vom Stadtmagistrat wie auch von der Landespolizeidirektion verboten. Man ging von einem Umgehungsversuch für die zuvor untersagte Demonstration aus.