Lkw-Kolonnen wegen der Kontrollen am Brenner
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Verkehr

Italien kritisiert Kontrollen am Brenner

Der Chef der italienischen Regierungspartei Lega, Matteo Salvini, hat den neuen Premier Mario Draghi aufgerufen, sich mit der Lage am Brenner auseinanderzusetzen. Kritik übte er an den Kontrollen bei der Einreise nach Tirol am Brenner.

„Es ist unannehmbar, dass tausende Lkw-Fahrer stundenlang am Brenner Schlange stehen müssen, weil Österreich Abstriche verlangt, während man nach Italien problemlos einreisen darf. In Europa müssen gleiche Regeln und Rechte für jeden geben“, sagte Salvini in einer italienischen Fernsehsendung am Mittwoch.

Schwierige Situation für Lkw-Fahrer

Die EU-Parlamentarier der Lega reichten bei der EU-Kommission einen Antrag ein und baten um eine rasche Lösung für die unannehmbare Lage der Lkw-Fahrer und Arbeitnehmer am Brenner. Die restriktiven Maßnahmen, die von Österreich und Deutschland eingeführt wurden, würden das Prinzip des freien Personen- und Warenverkehrs beeinträchtigen. Der Schutz des Binnenmarkts sei eine Priorität der EU und müsse dementsprechend verteidigt werden, hieß es im Schreiben der Lega-Mandatare.

Kilometerlange Lkw-Staus in Südtirol

Die Kritik richtete sich gegen die Kontrollen bei der Einreise am Brenner nach Tirol. Um einen LKW-Stau an der Grenze zu Bayern bei Kufstein wegen der geschlossenen Grenzen zu Deutschland zu verhindern, wurden alle Lkw-Fahrer kontrolliert, weil sie einen negativen PCR-oder Antigentest vorweisen müssen. Dadurch entstand auf der Südtiroler Seite der Brennerautobahn ein bis zu 40 Kilometer langer Stau.

Allerdings hat auch Italien die Einreise aus Österreich seit Sonntag verschärft. Mehr dazu in Auch Italien verschärft Regeln bei Einreise