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Coronavirus

Wenig Testbereitschaft im Bezirk Schwaz

Zehn Tage lang sollte im Bezirk Schwaz intensiv getestet werden. Damit wollte das Land Tirol gegen die dort sehr stark auftretende südafrikanische Coronavirus-Mutation vorgehen. Das Ziel der flächendeckenden Tests wurde dabei aber weit verfehlt.

Am 5. Februar starteten die Massentests im Bezirk Schwaz. Bis Dienstag wurden dort rund 21.750 Testungen durchgeführt, bei gut 84.000 Bewohnerinnen und Bewohnern. 71 Tests waren positiv. Wie viele Personen sich mehrmals testen ließen, konnte das Land nicht sagen. Von den angestrebten flächendeckenden Massentests ist man damit also weit entfernt.

Eindeutiges Bild auch mit wenigen Tests

Der Leiter des Corona-Einsatzstabes des Landes, Elmar Rizzoli, meinte im ORF Tirol Interview dazu: „Eine hundertprozentige Sicherheit hätte man dann, wenn sich hundert Prozent der Bevölkerung testen lassen würden. Ich glaube aber schon, dass wir mit den uns vorliegenden Zahlen Rückschlüsse ziehen können. Es ist zweifelsfrei, dass wir mit dieser südafrikanischen Mutation einen Schwerpunkt im Bezirk Schwaz haben.“ Die Infektionszahlen seien aber im Bezirk Schwaz weiterhin stabil, so Rizzoli.

Für Deutschland zu viele Mutationsfälle

Insgesamt gibt es aktuell 318 vollständig oder teilweise bestätigte Fälle der südafrikanischen Mutation in Tirol, 136 davon sind aktiv positiv. Für Deutschland war die Zahl dieser Fälle mit ein Grund, die strengen Einreisebeschränkungen aus Tirol zu verlängern. Gesundheitsminister Jens Spahn schrieb in einer Vorlage, die Infektionszahlen in Deutschland seien zwar leicht rückläufig. Allerdings dürften „die hart errungenen Fortschritte der letzten Wochen“ nicht durch „eine ungebremste Ausbreitung der Virusvarianten in Deutschland gefährdet werden“. Deswegen sei eine „Limitierung des Eintrags durch Reisebewegungen aus Virusvariantengebieten geboten“, so der deutsche Gesundheitsminister. Die scharfen Grenzkontrollen sind bis 3. März verlängert worden.

Tirol setzt weiter auf das Testen

In Tirol will man weiter auf die bisherigen Maßnahmen setzen: „Man darf nicht glauben, dass innerhalb von wenigen Tagen das Problem beiseite geschafft werden kann. Wir wissen, dass es zehn bis 14 Tage dauert, bis man dann signifikant feststellen kann, ob es die richtigen Maßnahmen waren oder nicht.“

Tirol setzt also weiter auf das Testen. In den nächsten Tagen sollen alle Bewohnerinnen und Bewohner im Bezirk Schwaz einen PCR-Gurgeltest erhalten. Damit hofft das Land auf mehr Beteiligung.