Revierjäger Johann Achrainer in Kirchbichl hatte bemerkt, dass seit Mitte vergangener Woche keine Rehe mehr zur Futterstelle kamen. Am Samstag sah er das Foto des Wolfs, das von der Wildkamera aufgenommen worden war. Wenn sich etwas bewegt, macht diese Kamera automatisch ein Foto und leitet es an sein Mobiltelefon weiter, so der Jäger.
„Ich war selbst sehr überrascht von dem Wolf. Ich habe dann nach weiteren Spuren gesucht, aber nichts gefunden“, so Achrainer. Der Jäger vermutet, dass der Wolf schon weitergezogen ist, denn nun kommen die Rehe wieder zur Fütterungsstelle.
Die Wildkamera hat der Revierjäger dort platziert, um das Rehwild nicht bei der Fütterung zu stören. Denn durch Wintersportler und Spaziergänger im Wald seien die Tiere ohnehin oft aufgescheucht. Um sie nicht zu stören, aber die Fütterung beobachten zu können, wich der Jäger auf die Kamera aus.
Es handelt sich definitiv um einen Wolf
Dass es sich bei dem Tier auf dem Foto um einen Wolf handelt, hat der Sachverständige des Landes für große Beutegreifer, Martin Janovsky, bestätigt. „Mehr kann man aber nicht sagen. Weder, welches Geschlecht der Wolf hat, noch zu welcher Population er er gehört, oder ob er früher schon einmal in Tirol war“, so Janovsky. Denn dazu müssten DNA-Proben genommen werden. Allerdings wurden keine Wildrisse entdeckt, keine verdächtigen Losungen oder sontige Spuren gefunden, sagt der Sachverständige.
Wolf war wahrscheinlich auf Durchreise
Dass der Wolf, der am Samstag fotografiert worden war, schon wieder weitergezogen ist, vermutet der Jäger.
Vergangenes Jahr gab es Wolfssichtungen beziehungsweise Nachweise von Wölfen, die hauptsächlich der italienischen Population zugeordnet werden konnten. Der fotografierte Wolf könnte von Italien nach Bayern durchgezogen sein, dabei handelt es sich aber um Vermutungen, so der Sachverständige.