Reinhold Messner
APA/AFP/Daniel ROLAND
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Chronik

Messner fordert Skitourismus neu zu denken

Der Südtiroler Extrembergsteiger und Abenteurer Reinhold Messner wünscht sich einen ruhigeren Ski-Tourismus nach der CoV-Pandemie. „Wir müssen das neu denken“, sagte der 76-Jährige am Dienstag. Er plädierte für mehr Entschleunigung statt Event-Ski-Tourismus wie zum Beispiel in Ischgl.

Bis dahin dürfte es in Italien jedoch noch etwas dauern. Die italienische Regierung hatte am Sonntag veranlasst, dass die Ski-Gebiete noch bis zum 5. März geschlossen bleiben. Laut Messner nütze das Öffnen ohnehin wenig, wenn Ski-Urlauber aus anderen Ländern nicht kommen können.

Messner für härteren Kurs

Der Südtiroler plädierte deshalb dafür, einen härteren Kurs in der CoV-Politik mit einem strengen Lockdown zu fahren: „Sonst machen wir nie mehr auf“, betonte er. Seiner Ansicht nach müssten die Länder in Europa gemeinsam die Pandemie in den Griff bekommen und die CoV-Fallzahlen senken. Damit und mit den Impfungen gebe es wieder eine Chance auf mehr Freiräume.

Für ihn selbst bedeute die Coronavirus-Pandemie keine große Einschränkung, wie er einer deutschen Zeitung vor Kurzem sagte: „Ich kann ganz gut mit reduzierten sozialen Kontakten umgehen, weil ich oft schon monatelang allein in der Wildnis war.“ Er leide deshalb nicht allzu sehr unter den Beschränkungen.

Der Mensch ist „nicht die Krönung der Schöpfung“

Messner, der in Südtirol lebt, sagte, er könne aus dem Haus gehen, drei Stunden wandern und sehe zu 100 Prozent keine Menschenseele. „Also ich genieße das Leben jetzt nicht weniger“, sagte Messner. Er habe auch keine Angst vor dem Coronavirus. Es habe ihn noch einmal in seiner Lebenshaltung bestätigt. „Wir sind immer noch ein schwaches Glied und nicht die Krone der Schöpfung.“