Polizei und Bundesheer kontrollieren mit einem Großaufgebot. Zu nennenswertem Stau aufgrund der Kontrollen kam es bisher nicht. Ein Lkw-Stau auf der Inntalautobahn bei Kufstein dürfte nicht mit den Kontrollen im Zusammenhang gestanden sein.
Die bisher nicht gekannte Situation, dass auch an der Grenze zwischen den Bundesländern kontrolliert wird, sei am Freitagvormittag problemlos verlaufen, sagte eine Sprecherin der Polizei zur APA.
Kontrollen an Straßen, in Zügen und auf Flugplätzen
Seit Mitternacht kontrollierten Polizei und Bundesheer die Ausreise aus Tirol an Autobahnen, Bundes- und Landesstraßen sowie in Zügen, auf dem Flughafen und auf Flugfeldern. Für die Ausreise braucht es derzeit einen negativen PCR- bzw. Antigen-Test, der maximal zwei Tage alt sein darf. Die Verordnung gilt vorerst für zehn Tage.
Ausnahmen gibt es für die Ausreise aus Osttirol, Jungholz und die Hinterriß sowie für Kinder unter zehn Jahren und Fahrerinnen und Fahrer im Güterverkehr. Auch eine Durchreise durch Tirol ist ohne Test erlaubt, ebenso wie Notstopps – mehr dazu in Die Regeln für die Ausreise aus Tirol ab Freitag.
Polizei und Bundesheer im Großeinsatz
Die Polizei vollzieht die Verordnung mit Unterstützung des Bundesheeres. Rund 1.200 zusätzliche Polizisten und Soldaten führen die engmaschigen Kontrollen durch. Um den zusätzlichen Personalbedarf decken zu können, unterstützen Polizistinnen und Polizisten aus Salzburg und Vorarlberg sowie die Sicherheitsakademie des Innenministeriums (Polizeischule) die Tiroler Polizei.
Landespolizeidirektor Edelbert Kohler appellierte an die Bevölkerung, sich rechtzeitig um eine Testbestätigung zu kümmern, um Wartezeiten und Stau zu vermeiden. Darüber hinaus ersuchte die Polizei, zum Schutze der eingesetzten Kräfte während einer Kontrolle eine FFP2-Maske aufzusetzen – auch wenn man alleine im Auto ist.
Auch insgesamt 1.000 Soldatinnen und Soldaten sind im Einsatz. Die zusätzlichen Kräfte kommen neben Tirol auch aus Einheiten und Verbänden aus Kärnten und der Steiermark. Sie tragen während der Kontrollen FFP2-Masken, desinfizieren regelmäßig ihre Ausrüstung und werden selbst durch eigenes Sanitätspersonal getestet, wie es hieß.
Vier mobile Testbusse
Für Menschen, die keinen aktuellen Test mitführen, sind in Waidring, Hochfilzen, auf dem Pass Thurn sowie in Pettneu rund um die Uhr mobile Testbusse stationiert. Das Testergebnis sei in jedem Fall vor dem Grenzübertritt abzuwarten, hieß es. Im Fall eines positiven Antigen-Testergebnisses wird in weiterer Folge direkt an Ort und Stelle eine PCR-Testung durchgeführt. Eine Weitererfahrt ist dann nicht mehr möglich. Die betroffene Person muss sich in Heimquarantäne begeben, bis das Ergebnis des PCR-Tests vorliegt.
Kontrollen auch in Skigebieten
Kontrolliert wird übrigens auch in grenzüberschreitenden Skigebieten wie etwa im Skigebiet Steinplatte.
Personen, die keinen Wohnsitz in Tirol haben, steht eine von der Gesundheitsbehörde zur Verfügung gestellte Quarantäneunterkunft in Innsbruck zur Verfügung. Eine Voranmeldung für die Testungen in einem der Testbusse ist nicht erforderlich. Sie sind jedoch nur für Ausnahmefälle gedacht und sollten nicht als reguläre Testmöglichkeit wahrgenommen werden.
Kontrollen für Transit gefordert
Das Transitforum forderte unterdessen die Testpflicht auch für den Transit, also für die Lkw-Fahrerinnen und -Fahrer. Das sei für den Schutz der Fahrerinnen und Fahrer, aber auch für den Schutz der Tirolerinnen und Tiroler wichtig, argumentierte der Obmann das Transitforums, Fritz Gurgiser. Dass die Verordnung das nicht vorsieht, ist für ihn eine „Schwachstelle“. Der Güterverkehr fahre von Hamburg bis Palermo, unter welchen Bedingungen be- und entladen werde, sei deshalb nicht nachvollziehbar, so Gurgiser.