Mehrere Dackelwelpen
dpa/Roland Weihrauch
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Tiere

Warnung vor illegalem Tierhandel

Mit Mitleid lassen sich gute Geschäfte machen. Das gilt ganz besonders für den illegalen Handel mit Haustieren. Vor allem Hundewelpen und Katzenbabys werden übers Internet angeboten und dann quasi aus dem Kofferraum vergeben. Das Amt für Veterinärwesen in Innsbruck schlug einmal mehr Alarm.

Pandemiebedingt wollten mehr Menschen als sonst ein Haustier. Das stellte die Innsbrucker Amtstierärztin Elisabeth Gilhofer auch in ihrer täglichen Arbeit fest. Vermeintliche Rassehunde- und Katzen würden übers Internet angeboten und aus dem Ausland angeliefert.

Vorsicht bei Importen aus dem Ausland

„Die Importe werden in der Regel über das Internet eingefädelt, wo Webseiten eine seriöse Herkunft versprechen. Es muss aber dringend davor gewarnt werden, sich auf solche Geschäfte einzulassen. Da stecken meist qualvolle Zuchtmethoden dahinter“, appellierte die Amtstierärztin, auf solche Tierkäufe zu verzichten. Die Entscheidung für ein Tier sollte immer im Vorhinein gründlich überlegt werden. Tiere brauchen regelmäßige Zuwendung, bedeuten für ihre Besitzerinnen und Besitzer eine große Verantwortung und möglicherweise auch hohe Kosten.

Nur vermeintlich sind Haustiere aus dem Ausland billiger als solche von seriösen heimischen Züchterinnen und Züchtern. Sehr oft sind schon Jungtiere schwer erkrankt oder leiden an genetischen Defekten. Das bedeutet einen hohen finanziellen Aufwand für die neuen Besitzer, warnten Veterinärämter, Tierärztinnen und Tierärzte und der Tierschutzverein für Tirol mit seinen Tierheimen immer wieder.

Vizebürgermeister Johannes Anzengruber und Amtstierärztin Elisabeth Gillhofer präsentieren den aktuellen Tätigkeitsbericht. Mit dabei auch Hündin Niko.
IKM/W. Giuliani
Innsbrucks Vizebürgermeister Johannes Anzengruber und Amtstierärztin Elisabeth Gilhofer präsentierten den aktuellen Tätigkeitsbericht für 2020. Mit dabei auch Hündin Niko.

Bilanz mit traurigen Zahlen

Am Mittwoch präsentierten das Amt für Veterinärwesen mit der Wasenmeisterei Innsbruck ihre Bilanz für das Jahr 2020. Hinter all den Zahlen stecken meist leidvolle Schicksale von Tieren.

Bei 251 Tierschutzkontrollen entfielen demnach 140 Fälle auf Hunde. 119 Tiere wurden wegen Verstößen gegen das Tierschutzgesetz behördlich abgenommen. Der größte Teil betraf Hunde, gefolgt von Katzen, Ratten und Kaninchen. Auch drei Schlangen sowie eine Spinne wurden beschlagnahmt.

Außerdem wurden im vergangenen Jahr rund 4.800 Lebensmitteluntersuchungen an Schlachttieren vorgenommen. Diese sind laut Lebensmittelsicherheits- und Verbraucherschutzgesetz vorgeschrieben. Die meisten Untersuchungen gab es bei Schafen. Untersucht wurden auch Kitze, Lämmer, Ziegen, Schweine, Rinder und Kälber.

Vielfältige Aufgaben im Sinne des Tierschutzes

Veterinäramt und Wasenmeisterei haben vielfältige Aufgaben. Dazu zählen neben dem Tierschutz vor allem die Tierseuchenbekämpfung, die Überwachung von Lebensmitteln tierischer Herkunft, die Durchführung von Untersuchungen im Rahmen von Tiertransporten, die Ausstellung von Gesundheitszeugnissen, die Abholung und Betreuung von herrenlosen Tieren sowie die Entsorgung von Tierkadavern.

Die Wasenmeisterei nahm im Jahr 2020 etwa 2.300 Tierkadaver entgegen. 371 abgenommene oder herrenlos aufgegriffene Tiere wurden vorübergehend in der Außenstelle in der Innsbrucker Rossau betreut. Zur weiteren Versorgung und Betreuung wurden diese Schützlinge dann dem städtischen Tierheim zur Pflege übergeben.