Bisher hatte man vermutet, dass Lachgas vor allem in feuchten, aber kaum in trockenen Böden gebildet wird. Dieser Annahme haben nun zwei Wissenschafter der Universität Innsbruck ein Ende bereitet. Eliza Harris und Michael Bahn vom Institut für Ökologie stellten fest, dass aus trockenen Böden viel mehr Lachgas als erwartet austritt.
Besonders viel Lachgas bei Ende einer Trockenheit
Sie haben dafür 16 Metallröhren, die mit Bodenblöcken und der Pflanzendecke von der Kaserstattalm Alm im Stubaital befüllt waren, in Innsbruck einem Langzeitversuch unterzogen und sie extremer Trockenheit und anschließender Wiederbefeuchtung ausgesetzt. Dabei konnten sie feststellen, dass auch in den Trockenperioden überraschend viel Lachgas entwich, am meisten aber, wenn trockene Böden wieder befeuchtet wurden.
Lachgas
Lachgas besteht aus Verbindungen von zwei Stickstoff- mit einem Sauerstoffatom. Es ist ein langlebiges Treibhausgas und trägt mit fast zehn Prozent zur Erderwärmung bei.
Die Forscher bedienten sich bei ihrer Arbeit der sogenannten „Laserisotopenspektroskopie“. Durch dieses neuartige Verfahren konnten sie die Isotopenzusammensetzung von Lachgas bestimmen. "Somit erhalten wir eine Art Fingerabdruck für den Entstehungsprozess des emittierten N2O, was uns wiederum hilft, seinen mikrobiellen Entstehungsprozess zu verstehen“, erklärt Eliza Harris. Durch weitere Verfahren konnten sie außerdem bestimmen, welche Gene von Mikro-Lebewesen an der Umwandlung von Stickstoff beteiligt waren, zudem konnte man durch räumliche Analysen die Verteilung und Zusammensetzung der Stickstoffmoleküle im Boden bestimmen.
Viel Lachgas durch Stickstoffdüngung
In den letzten zehn Jahren ist die Konzentration von Lachgas in der Atmosphäre deutlich angestiegen. Ein Grund dafür ist die Stickstoffdüngung in der Landwirtschaft. Die Grundlagenforschung in Tirol könnte langfristig zu Handlungsempfehlungen für die Landwirtschaft führen, damit mehr Stickstoff zu den Pflanzen kommt und nicht in Form von Lachgas in die Luft entweicht.