Auswertung eines Tests
APA/EXPA/Johann Groder
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Coronavirus

Massentests sollen Mutanten eingrenzen

Die Zahl der aktiven Fälle der südafrikanischen und der englischen Mutation ist auf je einen gesunken. Das teilte das Land am Freitag mit. Mit flächendeckenden Tests vor allem im Bezirk Schwaz soll die weitere Verbreitung der Mutanten verhindert werden.

Zusätzlich zu den Massentests, die im Bezirk Schwaz zehn Tage laufen sollen, werde ein besonders engmaschiges Contact-Tracing stattfinden, um herauszufinden, wo es positive Fälle gibt, erklärte Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) bei einer Pressekonferenz. Es gehe darum, möglichst sämtliche Kontaktpersonen herauszufiltern. Ziel sei es, die K1- und K2-Fälle zu ermitteln. „Es braucht ein schnelles, breites, konsequentes Handeln“, sagte Anschober.

Zusätzlich würden in der betroffenen Region Vorkehrungen zum Schutz der Alters- und Pflegeheime betroffen. Er habe volles Vertrauen in Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) und die Tiroler Behörden, versicherte Anschober. Am Sonntag werde dann entschieden, ob zusätzliche Maßnahmen erforderlich sind.

Rudolf Anschober
APA/Helmut Fohringer
Gesundheitsminister Rudolf Anschober verlangt ein schnelles, breites, konsequentes Handeln.

Tirol hat Testangebot bereits ausgebaut

Das Testangebot wurde bereits in den letzten Tagen erhöht, und das wird es auch über das Wochenende bleiben. In ganz Tirol wird an 19 Standorten getestet, dazu kommen über 100 niedergelassene Ärzte, die an der Aktion teilnehmen.

48 bis 72 Stunden nach einem positiven Testergebnis könne man sagen, ob ein Anfangsverdacht vorliege, sagte Elmar Rizzoli, Leiter des CoV-Einsatzstabs des Landes. Um sicherzugehen, wird ein Verdachtsfall so behandelt, als wäre es ein positiver Fall.

Noch ein „aktiver Südafrika-Fall“

Wie das Land am Nachmittag mitteilte, lagen im Bundesland nach wie vor 75 Fälle der südafrikanischen Mutation vor. Die Zahl der aktiven „Südafrika-Fälle“ sank von fünf auf eine Person. Hinsichtlich der britischen Mutation wurden bisher 21 Fälle bestätigt. Auch hier gab es nur noch eine aktiv positive Person.

Anschober für Konsens mit der betroffenen Region

Auf die Frage, ob er Mittel zum Nachschärfen habe, sollten die von Tiroler Seite gemachten Schritte aus seiner Sicht nicht ausreichen, erwiderte der Gesundheitsminister bei der Pressekonferenz, dafür gebe es in einer Pandemie grundsätzlich die rechtliche Möglichkeit. „Aber mein Grundprinzip war immer ein Konsens mit der betroffenen Region“, hielt er fest.

Die britischen und südafrikanischen Mutationen sieht Anschober deshalb als besonders heikel an, weil sie ein erhöhtes Ansteckungsrisiko von 30 bis 70 Prozent hätten, wie er erläuterte. Bei der südafrikanischen Variante sei außerdem nicht gesichert, ob alle Impfstoffe wirken. Man müsse diese Variante daher extrem ernst nehmen.