Zahlreiche Experten hätten dargelegt, dass eine Abschottung Tirols aufgrund der Zahlen unnötig sei und auch aus anderen Gründen keinen Sinn mache, so Zangerl. Er hoffe, dass in den nächsten Tagen nicht auf Druck von außen politische Fehlentscheidungen getroffen werden.
„Es ist eine unerhörte Frechheit und verantwortungslos, wenn eine einzige Expertin vorprescht und Tirol zum europäischen Krisengebiet erklärt sowie die Totalisolation fordert“, sprach der AK-Präsident die jüngsten Aussagen der Virologin Dorothee von Laer an.
Virologin Dorothee von Laer schlägt Alarm
Die Virologin Dorothee von Laer von der Meduni Innsbruck vertrat in Interviews die Ansicht, dass Tirol angesichts des Auftretens neuer lokaler Coronavirus-Varianten für einen Monat isoliert werden müsse. Die Beraterin der Bundesregierung übte in diesem Zusammenhang auch Kritik am Land Tirol im Umgang mit den Mutationen und warnte vor einem „zweiten Ischgl“.
Gemeinsamer Weg soll gefunden werden
Sollten jedoch die Expertenmeinungen ignoriert und Tirol unter Quarantäne gestellt werden, forderte der AK-Präsident unverzüglich allen verfügbaren Impfstoff nach Tirol zu beordern, um hier die scheinbar besonders gefährdete Bevölkerung schützen zu können.
„Es reicht, dass die EU bei der Bekämpfung der Pandemie in Bezug auf die Impfstoffbeschaffung schwere Fehler gemacht hat. Wenn wir jetzt auch in Österreich keinen gemeinsamen Weg finden, dann werden heute Tirol, morgen Salzburg und übermorgen Kärnten unter Quarantäne gestellt, Länder, die eine weit höhere 7-Tages-Inzidenz haben, als Tirol“ Das sei doch sinn- und planlos, kritisierte Zangerl.
LH Platter erteilte Isolation Tirols bereits Absage
LH Günther Platter (ÖVP) hat am Donnerstag einer möglichen Isolation Tirols aufgrund der Ausbreitung der südafrikanischen Coronavirus-Variante eine Absage erteilt. Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) hatte die Lage als ernst bezeichnet und eine Abschottung Tirols nicht ausgeschlossen – mehr dazu in Platter erteilt Isolation Tirols Absage.