Das Schneebrett hatte sich gegen 10.00 Uhr im Bereich des „Arbeserköpfl“ gelöst. Eine Bekannte, die mit ihm unterwegs gewesen war, alarmierte die Einsatzkräfte. Sie blieb unverletzt. An der folgenden Suchaktion waren drei Rettungshubschrauber, ein Polizeihubschrauber, die Alpinpolizei, die Bergrettungen Schwaz und Jenbach mit Suchhunden sowie die Feuerwehr Schwaz beteiligt.
68-Jähriger tot, Begleiterin blieb unverletzt
Im Lawinenkegel waren zunächst Ausrüstungsgegenstände des Verschütteten gesichtet worden. Laut Polizei konnten die Einsatzkräfte den Unglücksort zunächst nicht betreten, da die Situation als zu gefährlich eingeschätzt wurde. Um kurz vor 14.00 Uhr konnte dann nach stundenlanger Suche ein 68-jähriger Einheimischer nur noch tot geborgen werden.
Der 68-Jährige war laut Exekutive offenbar voraus gegangen, als sich die Lawine plötzlich im Bereich des Grates löste. Das Schneebrett war rund 200 Meter breit und ging auf einer Länge von rund einem Kilometer ins Tal ab.
Heuer bereits sechs Lawinentote in Tirol
Bereits am Wochenende sind vier Menschen, darunter ein Jugendlicher, bei Lawinenabgängen ums Leben gekommen. Am Samstag waren im Kühtai ein 16-jähriger Deutscher und in der Axamer Lizum ein 48-Jähriger verschüttet worden. Am Sonntag waren zwei einheimische Skitourengeher im Alter von 37 und 38 Jahren im Sellrain unter einer Lawine gestorben. Damit gab es Tirol heuer bereits sechs Lawinenopfer, denn bereits vor eineinhalb Wochen war im Zillertal ein 15-Jähriger von einer Lawine verschüttet worden und einen Tag später im Krankenhaus gestorben.
Die Lawinengefahr in Tirol liegt derzeit bei Stufe 3, das bedeutet „erhebliche Gefahr“. Die Schneedecke sei in manchen Gebieten sehr labil, bestätigte Patrick Nairz vom Lawinenwarndienst des Landes: „Wir haben derzeit vor allem ein Altschneeproblem, besonders in 1.900 bis 2.300 Meter. In der Schneedecke gibt es schwache, lockere Schichten, vor allem in den mittleren Schichten. Diese können leicht von Wintersportlern gestört werden“, warnte der Experte.