Ein 16-jähriger Deutscher, er ist Schüler in Innsbruck, war am Samstag mit seinen zwei 14- und 15-jährigen Freunden im Skigebiet Kühtai unterwegs. Gegen halb eins verließen die drei Jugendlichen im Bereich der Drei-Seen-Hütte die gesicherte Piste und fuhren im freien Gelände talwärts. Unterhalb der Staumauer des Stausees Finstertal stürzte der 16-Jährige.
Als er seinen Ski wieder anschnallen wollte, löste sich oberhalb des Skifahrers eine Schneebrettlawine. Der Jugendliche wurde vollständig verschüttet. Seine zwei Freunde konnten noch rechtzeitig aus dem Gefahrenbereich fahren und die Rettungskette in Gang setzen. Der Verschüttete wurde schließlich von einem Lawinensuchhund geortet, konnte von den Bergrettern aber nur noch tot geborgen werden.

Skitourengeher in Axamer Lizum von Lawine getötet
Auch für einen 48-jährigen Skitourengeher kam am Samstag in der Axamer Lizum jede Hilfe zu spät. Der Mann wollte alleine in Richtung Widdersberg aufsteigen. Um kurz nach Mittag entdeckten zwei unbeteiligte Wintersportler neben der Aufstiegsspur zufällig einen Lawinenkegel und suchten diesen mit einem Suchgerät ab. Wenige Minuten später konnte der 48-Jährige lokalisiert werden. Der Verschüttete konnte von den Rettungskräften nach intensiver Suche aus rund zwei Metern Tiefe geborgen werden. Die Wiederbelebungsmaßnahmen der Notärzte blieben erfolglos.
Bei den beiden Lawinenunglücken standen dutzende Alpinisten, Bergretter, Hundeführer, mehrere Notarzthubschrauber und der Polizeihubschrauber im Einsatz.

Sieben Lawinen mit Personbeteiligung
Bereits am Vormittag wurden die Einsatzkräfte zu einem Lawinenabgang im Skigebiet ins Kühtai gerufen. Polizeihubschrauber, Notarzthubschrauber, Hundeführer, Bergrettung, Alpinisten und zahlreiche Skifahrer suchten im freien Gelände nach einem möglichen Verschütteten im Bereich der Kaiserbahn.
Die Aktion wurde laut Polizei schließlich abgebrochen. Wie sich später herausstellte konnte sich ein Skifahrer selbst aus den Schneemassen befreien. Er verletzte sich dabei unbestimmten Grades und wurde mit dem Hubschrauber in die Klinik nach Innsbruck geflogen.

Laut Lawinenwarndienst gingen am Samstag in Tirol gleich sieben Lawinen mit Personenbeteiligung ab. Fünf davon – auch die beiden tödlichen – betrafen die Stubaier Alpen. Die Experten sprachen von einer „gebietsweise heiklen Lawinensituation“. Für Sonntag wurde, wie bereits für Samstag, erhebliche Lawinengefahr der Stufe 3 auf der fünfteiligen Skala ausgerufen.