Snowboarder auf Piste fährt unter Sessellift
Public Domain
Public Domain
Coronavirus

Platter für Offenhalten der Skigebiete

In der Coronavirus-Pandemie und dem damit verbundenen Lockdown sieht Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) eine kritische Phase erreicht. Weitere Maßnahmen müssten deshalb gut überlegt sein, Skigebiete sollen offen bleiben, fordert Platter.

Es beginne die Stimmung in der Bevölkerung zu kippen, so Platter im Gespräch mit tirol.ORF.at. Doch der Weg durch diese Pandemie könne nur gemeinsam mit der Bevölkerung gegangen werden. Seitens der Politik sei es deshalb essenziell, in die Bevölkerung hineinzuhören. Er orte jedenfalls zunehmendes Unverständnis seitens der Bevölkerung, was eine weitere Verschärfung der Maßnahmen betrifft.

Man müsse sich jetzt schon sehr genau überlegen, wie es in den kommenden Wochen weitergehe. Eine Öffnung der Schulen und des Handels, in welcher Form auch immer, müsse offen diskutiert werden – auch wenn die Beurteilung der Lage durch Virusmutationen nicht einfacher geworden sei, so Platter.

Skigebiete müssen laut Platter offen bleiben

Ein klares Nein erteilt Platter einer immer wieder im Raum stehenden Schließung der Skigebiete. Es gebe keine Hinweise auf Clusterbildung, die auf das Skifahren zurückzuführen seien. Beim Skifahren stecke sich niemand an, sonst hätte Tirol im Österreich-Vergleich nicht so eine geringe Inzidenzzahl, so Platter. Er sehe es nicht ein, dass die Tirolerinnen und Tiroler eingesperrt werden sollen, nur wegen einiger Zurufer. Seine Amtskollegen in Vorarlberg und Salzburg würden das ähnlich sehen – Platter kündigt an, in dieser Frage hart zu bleiben.

Strengere Kontrollen bestehender Maßnahmen

Lockerungen auf der einen Seite und strikte Einhaltung der bestehenden Maßnahmen seitens der Bevölkerung vor allem im privaten Bereich auf der anderen Seite stellt sich Platter vor. Kein Verständnis zeigt er für Auswüchse wie in St. Anton, wo sich Touristen eingeschlichen hätten und Partys feierten. Hier habe es auch schon Gespräche mit dem Gesundheitsminister gegeben, dass eine Gesetzeslücke in der Einreiseverordnung geschlossen werde, erklärt Platter.

Weiters kündigt er schärfere Kontrollen seitens der Exekutive an, was die Coronavirus-Maßnahmen betrifft. Diese Verordnungen würden nämlich nur Sinn ergeben, wenn sie auch eingehalten und kontrolliert würden, so der Landeshauptmann.

Platter ortet Tirol-Bashing

Seit Beginn der Coronavirus-Pandemie schafft es Tirol – auch bedingt durch die Causa Ischgl – immer wieder in die nationalen und internationalen Schlagzeilen. Nach dem Geschmack des Landeshauptmanns etwas zu häufig. Er orte hier schon eine Art Tirol-Bashing. „Wenn irgendeine Kleinigkeit ist, zeigt man sofort mit dem Finger auf Tirol“, auch wenn in anderen Bundesländern durchaus größere Cluster auftreten würden. Tirol sei hier offenbar immer interessanter, zeigt sich Platter verwundert.