Coronavirus
APA/AFP/Centers for Disease Control and Prevention/Alissa Eckedrt
APA/AFP/Centers for Disease Control and Prevention/Alissa Eckedrt
Coronavirus

„Kein Hinweis“ auf Einschleppen von Mutation

Das Land dementierte am Dienstag Gerüchte, wonach Tiroler Hoteliers eine Virusmutation aus Südafrika nach Tirol eingeschleppt hätten. Auch Wirtschaftsbund-Chef Franz Hörl ging nicht davon aus, dass Quarantänebestimmungen verletzt worden sind.

Dass Zillertaler Hoteliers, die über Silvester auf Urlaub in Südafrika waren, die Virusmutation in den Bezirk Schwaz gebracht hatten, könne man derzeit nicht bestätigen, sagte der Leiter des Corona-Einsatzstabes, Elmar Rizzoli, gegenüber ORF Tirol. Die Erhebungen der Bezirkshauptmannschaft Schwaz und der Polizei haben ergeben, dass ein namhaftes Zillertaler Hotelier-Ehepaar vom 19. bis 24. Dezember mehrere Tage Golfurlaub in Südafrika gemacht hatte.

Alle Sicherheitsvorkehrungen seien eingehalten worden, eine Ansteckung sei aus medizinischer Sicht unwahrscheinlich: „Vor dem Abflug in Südafrika ist ein Test durchgeführt worden und war negativ. Der Behörde liegt auch ein negatives Ergebnis am fünften Tag der Quarantäne vor“, so Rizzoli. Derzeit liefen weitere medizinische Abklärungen, etwa, ob Antikörper einer möglichen Erkrankung vorliegen würden. Nachgegangen wird noch einem anderen Fall: Zwei Tiroler Frauen haben sich gemeinsam in Tansania aufgehalten.

Elmar Rizzoli vom Krisenstab des Landes Tirol
ORF
Elmar Rizzoli, der Leiter des Corona-Einsatzstabes

Rizzoli: „Geht teilweise um Stunden“

Die Behörde kläre derzeit auch die rechtlichen Rahmenbedingungen der erfolgten Reisen ab: „Es geht teilweise um Stunden, wann ist man ausgereist, wann eingereist. Die Reisen sind nämlich genau dann erfolgt, als neue Verordnungen vor Weihnachten in Kraft getreten sind“, so Rizzoli auf Nachfrage von ORF Tirol. Es sei schwierig, Reisetätigkeiten flächendeckend festzustellen und nachzuweisen, da es zu diesem Zeitpunkt auch keine Registrierungspflicht gegeben habe. „Es ist für die Gesundheitsbehörde eine Sisyphusarbeit“, so der Sprecher.

Auch der selbst an Covid erkrankte ÖVP-Wirtschaftsbundchef Franz Hörl hat am Dienstag gegenüber ORF Tirol zu Gerüchten Stellung genommen, wonach Hoteliers mit Corona-Hilfsgeldern auf Urlaub fahren. Er selbst sei seit Monaten nicht im Ausland gewesen und gehe davon aus, dass Rückreise- und Quarantänebestimmungen von den Hoteliers, die im Ausland waren, eingehalten worden seien, so Hörl.

Sieben Mutationsfälle in Tirol bestätigt

Die AGES hat derzeit sieben Fälle in Tirol bestätigt, wonach die Virusmutation, die erstmals in Südafrika nachgewiesen wurde, vorliegt. Ein Cluster mit fünf Menschen liege unmittelbar im Zillertal, ein Mensch sei im Bezirk Innsbruck Stadt betroffen, ein Mensch in Innsbruck Land. Letztere zwei Fälle ließen sich auf Fälle im Zillertal zurückverfolgen, erklärte Elmar Rizzoli. Hinweise auf eine Quarantäne-Missachtung gebe es keine. Neben den Verbindungen zu Fällen rund um Innsbruck werden laut APA auch Verbindungen zu Covid-Clustern in einem Altenheim in Münster und im Krankenhaus Schwaz vermutet.

Noch bis inklusive Mittwoch ist die Bevölkerung im Bezirk Schwaz aufgerufen, einen kostenlosen PCR-Test an den Screeningstraßen durchzuführen. Mit Stand Dienstag 16.30 Uhr haben sich rund 3.700 Personen für die Massentestungen im Bezirk angemeldet. 3.212 Tests wurden bereits durchgeführt. Für 43 Personen lag danach ein positives Coronavirus-Testergebnis vor. Sie werden weiter überprüft. Ein Ergebnis wird in den kommenden Tagen erwartet.