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Coronavirus

Südafrika-Variante außerhalb des Zillertals?

Die Tiroler Behörden forschen jetzt intensiv, woher die Südafrika-Virusmutation B.1.351 im Unterland stammen könnte. Sieben bestätigte Fälle gibt es in Tirol, weitere CoV-Fälle werden derzeit von der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) ausgewertet. Die Infektionsketten konnten zum Teil auch außerhalb des Zillertals nachvollzogen werden.

Cluster eins betrifft das Altersheim in Münster, dort wurden 16 CoV-Fälle festgestellt. Cluster zwei ist Hochfügen, 23 Fälle gibt es bei Seilbahnmitarbeitern, deren Angehörigen und zwei davon unabhängigen einheimischen Skifahrern. Cluster drei betrifft Finkenberg. Dort gibt es zwei Familiencluster mit insgesamt zwölf Fällen, diese dürften Verbindungen ins Bezirkskrankenhaus Schwaz haben, wo Familienmitglieder vor einiger Zeit stationär aufgenommen waren. Cluster vier ist in Strass, wo es elf Fälle gibt, die sich auf private Verbindungen zu den Fällen in Hochfügen zurückführen lassen. Insgesamt handelt es sich um 62 Fälle.

Überblick durch bezirksweite PCR-Tests

Mit den Gratis-PCR-Tests im Bezirk Schwaz soll jetzt festgestellt werden, ob sich das Infektionsgeschehen schon ausgebreitet hat, berichtete Elmar Rizzoli, Leiter des Coronavirus-Einsatzstabs. „Wir wollen erreichen, dass wir einen guten Überblick bekommen, wie das aktuelle Infektionsgeschehen im Bezirk Schwaz aussieht. Alle positiven Proben werden in unseren Labors weiter analysiert, ob Mutationsverdachte vorliegen.“

Zweifel an These von südafrikanischem Erstpatienten

Spekulationen, wonach ausländische Urlauber die Südafrika-Version des Coronavirus hereingetragen haben, steht Rizzoli skeptisch gegenüber. Durch das elektronische Meldesystem bei den Beherbergungsbetrieben im Land könne man sehr genau feststellen, wer aus welcher Nation hier sei. Bis zu 1.600 ausländische Gäste seien es derzeit, Geschäftsreisende, Kurpatienten und Mitglieder diverser Skiteams, die in Tirol trainieren.

Südafrikaner sind laut Behördenübersicht hier nicht vertreten, so Rizzoli. „Aber es kann auch andersherum sein, dass unter Umständen Österreicher nach Südafrika gereist sind in den letzten Wochen. Das ist aktuell Gegenstand von intensiven Erhebungen der Bezirkshauptmannschaft Schwaz.“

Ein einziger Südafrikaner ist behördlich in den letzten Wochen in Tirol offiziell registriert worden, er hat im Dezember die Gralsritterzentrale auf dem Vomperberg besucht. Man habe diesen Fall intensiv geprüft, sagte Rizzoli am Montag, der Ausgangspunkt für die Südafrika-Virusmutation in Tirol dürfte er aber nicht gewesen sein.