Nachdem im Bezirk Kitzbühel die ersten britischen Mutationsverdachtsfälle aufgetreten sind, hat das Land rund 1.000 2021 in Tirol abgenommene Proben der AGES zur Sequenzierung geschickt. Aus diesen Stichproben resultieren nunmehr die sieben Fälle mit der südafrikanischen Mutation. Zu den Samstagvormittag publik gewordenen fünf Fällen im Zillertal kamen nun noch ein Fall im Bezirk Innsbruck-Land und einer in Innsbruck hinzu. Nach derzeitigem Wissensstand gebe es bei diesen beiden Fällen einen Zusammenhang mit dem Bezirk Schwaz. Es gebe aber aktuell keine Hinweise darauf, dass sich die Fälle in Innsbruck bzw. Innsbruck-Land weiterverbreitet haben.
Vier Personen sind bereits wieder als genesen aus der Quarantäne entlassen, drei Personen sind vorsorglich noch in Quarantäne, weisen aber bereits einen negativen PCR-Test auf, heißt es beim Land.
Erste Fälle in Hochfügen
Bei den fünf Fällen im Zillertal handle es sich um einen Cluster, der seinen Ausgang in Hochfügen genommen habe. Betroffen seien unter anderem Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der dortigen Seilbahnen, mittlerweile hat sich das Virus im Tal weiterverbreitet. Es gibt positive Proben aus Fügen, Fügenberg, Uderns, Hippach und Mayrhofen, die vermutlich ebenfalls der südafrikanischen CoV-Mutation zuzuordnen sind, so das Land in einer Aussendung.
Anmeldung für PCR-Tests
Die Anmeldung erfolgt über die Corona-Hotline 1450. Eine Online-Anmeldung werde derzeit eingerichtet. Im Laufe des Samstags oder spätestens am Sonntag könne man sich auch über tiroltestet für einen PCR-Test anmelden.
Kostenlose PCR-Tests für den Bezirk Schwaz
Die Bezirkshauptmannschaft Schwaz, die die zuständige Gesundheitsbehörde ist, sei „mit Hochdruck“ an diesen Fällen dran: „Es wird hier intensivstes Contact-Tracing durchgeführt, und es wird auch das Umfeld dieser positiv Getesteten breitflächig getestet. Zusätzlich dazu werden seitens des Landes Tirol ab morgen (Sonntag, Anm.) für den gesamten Bezirk Schwaz kostenlose PCR-Tests angeboten werden.“ Man fordere die gesamte Schwazer Bevölkerung und auch jene, die dort arbeiten, auf, sich an den Tests zu beteiligen, so das Land.
Spärliche Informationen über südafrikanische Variante
Ob die südafrikanische CoV-Mutation gefährlicher als die uns bekannte oder die britische sei, vermochte Elmar Rizzoli nicht zu sagen: "Das macht es uns sehr schwer, da es derzeit keine gesicherten wissenschaftlichen Erkenntnisse dazu gibt. Die britische Variante sei „einigermaßen erforscht“, so Rizzoli: „Hier weiß man, dass sie ansteckender ist. Zur südafrikanischen Variante gibt es leider nur äußerst spärliche Informationen.“ Man müsse nun in Tirol alles dafür tun, um die Infektionsketten so schnell wie möglich zu unterbrechen, meinte Rizzoli.
17 bestätigte Fälle in Jochberg
Vor fast zwei Wochen wurden 17 Verdachtsfälle auf die britische Virusmutation bei britischen Skilehreranwärtern in Jochberg entdeckt – mehr dazu in AGES bestätigt britische Virusmutation. Die darauf folgenden kostenlosen PCR-Tests im gesamten Bezirk Kitzbühel brachten 41 positive Testergebnisse zutage – mehr dazu in Bei Tests keine Virusmutation entdeckt.