Tee-Hafer am Nachttisch, Bett mit Decke im Hintergrund
Unsplash/David Mao
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Coronavirus

Teleüberwachung für Covid-19-Patienten

Das Land Tirol und die MedUni Innsbruck bieten Covid-19-Patienten in Heimquarantäne die Möglichkeit einer telemedizinischen Überwachung an. Sensoren messen automatisch die Werte der Patienten. Bei deutlicher Verschlechterung wird ein Team an der Medizinischen Universität Innsbruck alarmiert.

Häusliche Quarantäne habe sich als sehr effiziente Maßnahme zur Eindämmung der Ausbreitung des Virus erwiesen und damit das Gesundheitssystem, insbesondere die Intensivstationen, deutlich entlastet, sagte Gerhard Pölzl, ärztlicher Leiter des Covid-19-Projekts. Jedoch gelte es bei den Patienten in häuslicher Quarantäne eine möglichst engmaschige Symptombeobachtung sicherzustellen, um die Patienten rechtzeitig in ein Krankenhaus zu bringen, wenn es notwendig ist.

Positiv getestete Patienten, die ihr Einverständnis zu diesem Programm gegeben haben, werden im IT-System registriert. „Mittels eines Ohr- oder Hautsensors und/oder einer Handy-App werden die Werte des Patienten an ein Team aus rund 20 Personen der Medizinischen Universität Innsbruck übermittelt, das rund um die Uhr, sieben Tage die Woche eine Überwachung garantiert“, so Pölzl.

Körperwerte werden automatisch gemessen

Bei rapider Krankheitsverschlechterung erhalten die Teams laut Pölzl Alarmsignale, um sofort reagieren zu können. Die Sensoren, mit denen die Patienten ausgestattet werden, nehmen automatische Messungen von verschiedenen Parametern wie Körpertemperatur, Sauerstoffsättigung und Atemfrequenz vor. Die Ergebnisse werden direkt an das Kontrollteam übermittelt.

System bisher für Herzpatienten in Verwendung

Das System wird seit 2017 in Tirol zur Betreuung von Patienten mit Herzinsuffizienz im Regelbetrieb eingesetzt. Die technologische Basis bilde das Telegesundheits-Informationssystem des AIT Austrian Institute of Technology, mit dem man schon seit vielen Jahren im Bereich der Telemedizin zusammenarbeite, sagte Andreas Huber, Vorstand des Landesinstituts für Integrierte Versorgung Tirol.

Meldung telefonisch oder per E-Mail

Personen, die positiv auf Covid-19 getestet wurden und unter Symptomen leiden, können sich unter den Telefonnummern +43 512 504 27070 oder +43 660 78 38 393 registrieren. Ebenso können sie ihre Teilnahme unter  lki.me.tele-covid@tirol-kliniken.at bekanntgeben.

Sobald das Einverständnis des Patienten vorliegt, wird er vom Covid-19-Monitoring-Team kontaktiert und die Geräte werden nach Hause geliefert. Dort findet auch die Einschulung für die Geräte statt. Die Betreuung läuft drei Wochen, kann bei Bedarf aber auch verlängert oder verkürzt werden.