Der neue, vorgeschriebene Mindestabstand von zwei Metern auf Sesselliften und in Gondeln könnte viele Skigebiete wohl veranlassen, für diese Saison das Handtuch zu werfen. Diese Prognose wurde zwar bereits mehrfach aufgestellt, doch sie scheint sich nicht zu bewahrheiten.
Nach den Beratungen mit den Skigebietsvertretern erklärte Franz Hörl, Obmann des Fachverbandes der Seilbahnwirtschaft, dass der Betrieb auch unter den verschärften Bedingungen machbar sei. „Ich orte auch bei meinen Kollegen quer durch Österreich eine hohe Bereitschaft, weiterhin den Betrieb aufrechtzuerhalten, weil wir so in Sorge sind, dass wir für unsere Einheimischen ein entsprechendes Angebot darstellen können“, so Hörl.
Große Einnahmenausfälle bei Unternehmen
Das sei zu Beginn der Wille der Seilbahner gewesen, und das sei er jetzt auch. Es sei jedoch die Entscheidung jedes Unternehmens, ob es aufsperre oder nicht, betonte der oberste Seilbahner Österreichs.
Kleinere Familienskigebiete haben es derzeit leichter als große und tourismusintensive. Während letztere einen Umsatzausfall von bis zu 95 Prozent beklagen, kommen die kleineren Skigebiete häufig mit einem blauen Auge davon und erzielen wenigstens 40 bis 50 Prozent der üblichen Einnahmen. Hörl zitierte eine neue Studie, die das volle Ausmaß der heurigen Einbußen zeigen soll: „Wir reden hier von einem Verlust für den Wintertourismus von 9,5 Milliarden.“
Mehr Angebot an Wochenenden und in Semesterferien
Bei den Öffnungszeiten der Skigebiete werde es deshalb in den nächsten Tagen und Wochen wohl einige Anpassungen geben, so Hörl. Doch am Wochenende und in den Semesterferien gehe er davon aus, dass die Skigebiete das derzeitige Angebot aufrechterhalten. Einige Skigebiete in Tirol wie Ischgl oder Hochgurgl-Obergurgl haben in diesem Winter bisher noch gar nicht aufgesperrt.